Ratgeber Hausschwamm - Holzdecke
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Gefahr für Gebäude: Befall durch Hausschwamm

Der Hausschwamm (Serpula lacrymans) ist eine Art von holzzerstörendem Pilz, der in Gebäuden vorkommen kann und erhebliche Schäden anholzigen Strukturen verursachen kann. Dieser Pilz ist in der Lage, Zellulose und Lignin, die Hauptbestandteile von Holz, zu zerstören, was zur Schwächung und letztendlich zum Versagen von Holzstrukturen führen kann.

Hausschwamm kann in allen Arten von Gebäuden vorkommen, ist jedoch besonders häufig in älteren Gebäuden oder in Gebäuden mit schlechter Belüftung oder Feuchtigkeitsproblemen. Der Pilz bevorzugt feuchte Bedingungen und kann sich in Gebieten mit hoher Luftfeuchtigkeit oder Wasserschäden schnell ausbreiten.

Eine Hausschwamminfektion beginnt oft unbemerkt und kann jahrelang unentdeckt bleiben, während sie kontinuierlich Holz zerstört. Anzeichen für eine Hausschwamminfektion können unter anderem eine Verfärbung des Holzes, ein pilziger oder modriger Geruch, eine Lockerung von Tapeten oder eine sichtbare Pilzmasse sein.

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Die Bekämpfung des Hausschwamms kann eine Herausforderung sein und erfordert in der Regel die Entfernung und Ersetzung des befallenen Holzes sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Belüftung und Reduzierung der Feuchtigkeit im Gebäude. In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, chemische Fungizide zu verwenden, um den Pilz abzutöten und zukünftige Infektionen zu verhindern.

Aufgrund der Schwere der möglichen Schäden und der Schwierigkeit der Bekämpfung ist es wichtig, bei Anzeichen einer Hausschwamminfektion einen Fachmann zu konsultieren. Eine frühzeitige Erkennung und Behandlung kann dazu beitragen, den Umfang der Schäden und die Kosten für die Reparatur zu minimieren.

Wer bei feuchten Schäden in Hauswänden zu lange zögert, riskiert eine dauerhafte Schädigung seines Gebäudes. Dann können sich zerstörerische Pilze entwickeln, die sich rasant ausbreiten. Die Wände der Konstruktion können im schlimmsten Fall sogar so stark beschädigt werden, dass das betroffene Gebäude von Einsturz bedroht ist. Nun ist eine aufwendige Sanierung notwendig, die mehrere zehntausend Euro kosten kann. Die gefährlichen Schwämme bedrohen nicht nur Gebäude, die vor langer Zeit errichtet wurden. Auch neue Häuser sind gefährdet, wenn Holz für den Bau verwendet wurde. Wie sich der gefährliche Schwamm erkennen und beseitigen lässt, wird in diesem Artikel offenbart.

Der Hausschwamm in Zahlen

Viele Bauherren erleben eine böse Überraschung, wenn das Eigenheim saniert wird. Manchmal lassen sich tragende Balken sogar durch einfachen Daumendruck eindrücken. Oftmals entdecken Hausbesitzer unschönen Schimmel, der sich im und am Holz verbirgt. In diesem Fall kann ein Schwamm das Holz befallen haben. Das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, das Teil der Helmholtz-Gemeinschaft ist, gibt an, dass in Mitteleuropa rund 60 unterschiedliche Pilzarten existieren, die das Holz eines Hauses angreifen. Durch die Zerstörungen entstehen in Deutschland pro Jahr Schäden in einer Höhe von 200 Millionen Euro.

Ganz besonders gefährlich ist der Echte Hausschwamm, der für viele Gebäudeschäden verantwortlich ist. Der gefährliche Pilz fügt Holz in kurzer Zeit großen Schaden zu. Früher wuchs der Pilz vor allem in Fachwerkhäusern, die schlecht zu beheizen waren. Heute gedeiht er in feuchten Gebäudeteilen. Keller und Erdgeschosse sind besonders gefährdet. Vom Echten Hausschwamm sind sogar Neubauten betroffen. Das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit hat festgestellt, dass die Infektion oftmals in Kellern beginnt.

Ursachen für den Befall

Typisch ist der Zerfall der Holzstruktur, durch den Risse entstehen. Die betroffenen Stellen verfärben sich oftmals dunkel. Doch ein Befall ist nicht immer einfach zu entdecken. Schließlich mag der Hausschwamm keine zügigen Luftströme, daher wächst er bevorzugt in versteckten Hohlräumen oder hinter Fußleisten. An derartigen Orten gedeiht der Pilz bevorzugt, wenn eine feuchte Atmosphäre vorhanden ist. Hohe Luftfeuchtigkeit, die nach und nach ins Holz eindringt, ist eine ideale Bedingung, durch die der Pilz wächst. Ein Wasserschaden, der nur oberflächlich behoben wurde, ist eine weitere Möglichkeit, die zum rasanten Befall von Holzstrukturen beitragen kann.

Das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit hat festgestellt, dass sich der Pilz bei einer Temperatur von 21 Grad und einer Holzfeuchtigkeit von über 30 Prozent am schnellsten ausbreitet. Um sich mit Nährstoffen zu versorgen, baut der Echte Hausschwamm Cellulose und Pektine aus dem Holz ab. Dadurch wird die Struktur dauerhaft geschwächt. Doch der Befall wirkt sich nicht nur auf den natürlichen Baustoff aus. Schließlich können die fadenförmigen Stränge, die Myzel genannt werden, poröse Fugen in Mauern durchdringen. Auf Dauer durchstößt der Pilz sogar Dämmstoffe oder Spanplatten. Letztendlich kann sich das Gewächs über Meter ausbreiten, bis es eine neue Holzstruktur erreicht.

Echten Hausschwamm erkennen

Zu Beginn seines Wachstums kann der Pilz an seinen watteartigen Strängen erkannt werden, die eine silbrig-weiße Farbe besitzt. Später verändern diese Fruchtkörper ihre Farben. Das zimtfarbene Innere wird nun von einer weißen Umrandung umgeben. Zumeist werden Nadelhölzer attackiert. Bei diesem Holz entfaltet der Pilz sein zerstörerisches Potential. Allerdings können auch andere Holzsorten angegriffen werden. Der Hausschwamm nutzt auch Eichen und Buchen, die im Haus verbaut wurden. Der Abbau von harten Laubbäumen dauert allerdings länger. Während der Pilz, dessen lateinische Bezeichnung Serpula lacrymans lautet, lediglich ein Jahr benötigt, um einen kompletten Kiefernbalken zu zerstören, können mehrere Jahre vergehen, bis ein Echenbalken zersetzt ist.

Aufgrund der vernichtenden Wirkung des Pilzes musste ein Befall bis vor kurzer Zeit bei den zuständigen Behörden gemeldet werden. Mittlerweile muss ein Pilzbefund aber nur noch in einigen Bundesländern angezeigt werden. Die Maßnahmen, die bei einem Befall durchgeführt werden müssen, werden durch eine Verordnung geregelt. Grundsätzlich sollten Betroffene ein Fachunternehmen beauftragen, das den Pilz vollständig beseitigen kann. Sollte der Hausschwamm nicht vollkommen entfernt werden, existiert die Möglichkeit, dass sich der Befall erneut verbreitet. Das Gewächs kann, so warnt das Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit, sogar dann überleben, wenn keine Feuchtigkeit vorhanden ist. Die Trockenstarre kann sogar bis zu einem Jahrzehnt andauern.

Sanierungskosten steuerlich absetzen

Bei einer Sanierung muss das Holz, nach den Vorgaben der DIN 68 800-4, weit über den Befall entfernt werden. Das neu hinzugefügte Holz wird durch chemische Verfahren imprägniert. Falls das Mauerwerk betroffen ist, müssen sogar der Putz und etwaige Reste des Mörtels entfernt werden. Um eine erneute Ausbreitung zu verhindern, gilt es zudem, die Ursache für die Feuchtigkeit zu entdecken und zu beheben. Die Ausbreitung des Pilzes lässt sich verhindern, wenn die Räume des Kellers in regelmäßigen Abständen gelüftet werden. Nach Möglichkeit sollten sämtliche Holzbauteile mit Luft versorgt werden. In betroffenen Bereichen ist eine Analyse der Raum- und Wandfeuchtigkeit sinnvoll. Die Wände von feuchten Kellern sollten nicht mit hölzernen Materialien zugestellt werden, damit kein zusätzlicher Lebensraum für den Pilz entsteht. Nach Angaben von Experten entstehen bei einer Sanierung, die nach einem Befall notwendig ist, hohe Kosten von 10.000 bis 30.000 Euro. Manchmal müssen betroffene Gebäude sogar geräumt werden, weil der Befall zu weit fortgeschritten ist.

Die durch die Sanierung entstehenden Kosten lassen sich unter gewissen Voraussetzungen sogar steuerlich absetzen. In seinem Urteil vom 29.03.2012 (VI R 70/10) entschied der Bundesfinanzhof, dass eine Betroffene die Kosten für die Sanierung für eine Eigentumswohnung absetzen könne. Es handele sich um eine besondere Belastung, die durch das unabwendbare Ereignis entstehen sei. Die Eigentümerin sei ganz besonders belastet, weil das betroffene Gebäude durch den Befall vom Einsturz bedroht war. Die Klägerin hatte den Befall nicht verschuldet. Daher durfte die Klägerin die entstandenen Kosten komplett anrechnen.

Bekämpfung von “Hausschwamm” 

Die Bekämpfung von Hausschwamm erfordert in der Regel Fachwissen und Erfahrung, und in vielen Fällen ist es ratsam, einen Profi für Schädlingsbekämpfung oder Bausanierung einzuschalten. Allerdings gibt es einige Schritte, die Sie selbst unternehmen können, und dafür benötigte Werkzeuge und Materialien.

  1. Erkennung: Der erste Schritt besteht darin, den Befall korrekt zu identifizieren. Hausschwamm kann sich als gelblich-braune oder weiße, watteartige Substanz zeigen, und das betroffene Holz kann eine dunkle Verfärbung aufweisen oder in würfelförmige Stücke zerfallen. Eine Lupe kann hilfreich sein, um kleine Veränderungen zu erkennen.
  2. Entfernung befallenen Materials: Alle befallenen Holzteile müssen vollständig entfernt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Dies erfordert in der Regel Werkzeuge wie Hammer, Meißel, Sägen und gegebenenfalls einen Abbruchhammer für größere Bereiche.
  3. Behandlung des betroffenen Bereichs: Nach der Entfernung des befallenen Holzes sollte der betroffene Bereich gründlich gereinigt und dann mit einem fungiziden Mittel behandelt werden. Es gibt verschiedene Produkte auf dem Markt, die speziell zur Bekämpfung von Hausschwamm entwickelt wurden. Diese können in Form von Sprays, Gelen oder Injektionen für tiefere Anwendungen erhältlich sein. Sie benötigen möglicherweise eine Sprühflasche, Pinsel oder eine Injektionspistole, um das Fungizid aufzutragen.
  4. Feuchtigkeitskontrolle: Da Hausschwamm feuchte Bedingungen bevorzugt, ist es wichtig, die Feuchtigkeitsquelle zu identifizieren und zu beseitigen. Dies kann Lecks, schlechte Isolierung oder unzureichende Belüftung umfassen. Ein Hygrometer kann nützlich sein, um den Feuchtigkeitsgrad zu überwachen.
  5. Vorbeugung: Um zukünftige Befälle zu verhindern, sollte das ersetzte Holz mit einem vorbeugenden Holzschutzmittel behandelt werden. Es kann auch ratsam sein, den Bereich regelmäßig auf Anzeichen eines erneuten Befalls zu überprüfen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Hausschwamm eine ernsthafte Bedrohung für die Struktur eines Gebäudes darstellen kann, und wenn Sie nicht sicher sind, wie Sie vorgehen sollen, sollten Sie unbedingt einen Profi hinzuziehen. Auch wenn Sie den Hausschwamm selbst bekämpfen, ist es immer ratsam, die Arbeit von einem Fachmann überprüfen zu lassen, um sicherzustellen, dass der Befall vollständig beseitigt wurde.

Häufige Leserfragen zum Thema “Hausschwamm”

Frage 1: Wie erkenne ich einen Befall durch Hausschwamm?

Ein Befall durch Hausschwamm kann anhand verschiedener Anzeichen erkannt werden. Dazu gehören die sichtbare Präsenz von Pilzmyzel (eine weißliche bis gelb-braune, watteartige Substanz), Würfelbruch (das Holz bricht in würfelförmige Stücke), eine dunkle Verfärbung des Holzes und ein modriger Geruch. Im fortgeschrittenen Stadium kann der Hausschwamm auch durch große, pilzförmige Fruchtkörper auffallen, die oft eine rostbraune Sporenpulverproduktion aufweisen.

Frage 2: Wie kann ich einen Befall durch Hausschwamm verhindern?

Zur Vorbeugung von Hausschwamm ist es wichtig, das Gebäude trocken und gut belüftet zu halten, da der Pilz feuchte Bedingungen bevorzugt. Überprüfen Sie regelmäßig auf Lecks oder Feuchtigkeitsprobleme und beheben Sie diese umgehend. Stellen Sie sicher, dass Ihr Haus gut isoliert ist und dass Feuchtigkeitsbarrieren ordnungsgemäß installiert sind. Holz, das mit dem Boden in Berührung kommt, sollte entsprechend behandelt oder durch geeignetere Materialien ersetzt werden.

Frage 3: Was mache ich, wenn ich einen Befall durch Hausschwamm feststelle?

Wenn Sie einen Hausschwamm-Befall feststellen, sollten Sie unverzüglich einen Fachmann hinzuziehen. Ein Spezialist für Schädlingsbekämpfung oder ein Gebäudesachverständiger kann den Umfang des Befalls beurteilen und einen entsprechenden Sanierungsplan erstellen. Dies kann die Entfernung und den Austausch von befallenem Holz, die Behandlung von umliegenden Bereichen mit Fungiziden und die Behebung von Feuchtigkeitsproblemen beinhalten.

Frage 4: Ist Hausschwamm gesundheitsschädlich?

Obwohl Hausschwamm erhebliche Schäden an Gebäuden verursachen kann, gibt es in der Regel keine direkte Gesundheitsgefahr für Menschen. Allerdings können einige Menschen allergisch auf die Sporen des Pilzes reagieren, insbesondere wenn sie in großer Zahl vorhanden sind. Darüber hinaus kann die hohe Luftfeuchtigkeit, die der Hausschwamm bevorzugt, auch Schimmelwachstum fördern, das gesundheitliche Probleme verursachen kann. Es ist immer ratsam, einen Fachmann hinzuzuziehen, wenn Sie Anzeichen für einen Befall feststellen.

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