Chinakohl

Chinakohl im eigenen Garten anbauen Tipps & Tricks für eine reiche Ernte
Chinakohl im eigenen Garten anbauen Tipps & Tricks für eine reiche Ernte

Chinakohl im eigenen Garten anbauen: Tipps & Tricks für eine reiche Ernte

Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis) ist ein vielseitiges, vitaminreiches und besonders pflegeleichtes Wintergemüse, das in vielen Gärten und Küchen auf der ganzen Welt immer beliebter wird. Mit seinem milden Geschmack und hohen Nährstoffgehalt ist Chinakohl eine ideale Wahl für die gesunde Küche – ob roh im Salat, gedünstet oder fermentiert als Kimchi. Besonders interessant ist der Anbau für Gartenliebhaber, da Chinakohl wenig Pflege benötigt und sogar in kühleren Klimazonen gut gedeiht. Egal ob Anfänger oder erfahrener Gärtner, mit dem richtigen Wissen kann jeder dieses Gemüse erfolgreich anbauen.

Dieser Ratgeber führt Sie durch alle wichtigen Schritte – von der Aussaat, dem idealen Standort bis hin zur Ernte und der Bekämpfung von Schädlingen. So sind Sie bestens gerüstet, um den Chinakohl-Anbau zu meistern und sich an einer gesunden, schmackhaften Ernte zu erfreuen.


Was ist Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis)?

Was ist Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis)
Was ist Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis)

Der Chinakohl gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist botanisch gesehen eine Unterart des Rapses. Anders als traditionelle Kohlsorten wie Weißkohl oder Rotkohl bildet Chinakohl einen lockeren, länglichen Kopf mit zarten, hellgrünen Blättern. Diese Blätter sind weicher und weniger fest als bei anderen Kohlsorten, was ihn ideal für Salate und schnelle Zubereitungen macht.

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Ein großer Vorteil von Chinakohl ist sein mildes Aroma und seine kurze Garzeit. Er ist nicht so intensiv im Geschmack wie andere Kohlarten, was ihn besonders bei Kindern und Menschen, die empfindlich auf Kohl reagieren, beliebt macht.


Herkunft und Geschichte

Chinakohl stammt ursprünglich aus Ostasien, insbesondere aus China und Korea, wo er seit Jahrhunderten kultiviert wird. In diesen Regionen ist er ein Grundnahrungsmittel und wird in einer Vielzahl von Gerichten verwendet, vor allem als fermentiertes Gemüse, wie es in Kimchi vorkommt.

Im 20. Jahrhundert fand der Chinakohl seinen Weg nach Europa, wo er wegen seiner Kältetoleranz und schnellen Wachstumsphase besonders in kühleren Klimazonen Anklang fand. Heute wird er weltweit angebaut, besonders in Ländern mit gemäßigtem Klima.


Aussehen und Wuchs

Chinakohl bildet längliche Köpfe, die locker zusammengefügte, zarte Blätter haben. Die Blätter sind hellgrün, mit einem dicken, weißen Mittelstiel. Im Vergleich zu traditionellen Kohlsorten wie Weißkohl ist der Kopf des Chinakohls weniger fest und kompakt, was ihn weicher und leichter zu verarbeiten macht.

Je nach Sorte kann Chinakohl unterschiedlich groß werden, wobei es kleinwüchsige Sorten für kleine Gärten und Balkonkästen sowie größere Sorten für den Freilandanbau gibt. Die Pflanze bildet eine kräftige Pfahlwurzel aus, die tief in den Boden reicht und dadurch gut Feuchtigkeit aufnehmen kann.


Standort und Boden

Chinakohl bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort, um optimal zu gedeihen. Da er besonders kälteverträglich ist, kann er sogar im Herbst und frühen Winter angebaut werden. Ideal sind Temperaturen zwischen 12 und 20 Grad Celsius.

Der Boden sollte nährstoffreich, locker und gut durchlässig sein. Ein humoser, leicht saurer Boden mit einem pH-Wert von 6,0 bis 7,0 ist optimal für das Wachstum. Um den Boden zu verbessern, können Sie vor der Aussaat Kompost einarbeiten, um die Bodenstruktur zu optimieren und den Nährstoffgehalt zu erhöhen.


Aussaat und Vermehrung

Die Aussaat von Chinakohl erfolgt idealerweise von Juli bis August, um eine Herbsternte zu ermöglichen. Sie können direkt ins Freiland säen oder eine Vorkultur im Haus beginnen. Der Vorteil der Vorkultur liegt darin, dass Sie die Jungpflanzen besser kontrollieren können.

Die Keimtemperatur sollte zwischen 10 und 20 Grad Celsius liegen. Achten Sie darauf, dass die Samen in Reihen mit einem Abstand von etwa 30 cm gesät werden. Chinakohl ist eine schnellwachsende Pflanze, die nach etwa 8 bis 12 Wochen erntereif ist.


Pflanzung

Wenn Sie die Jungpflanzen vorgezogen haben, sollten diese ins Freiland gesetzt werden, sobald sie etwa 4 bis 5 Blätter entwickelt haben. Der optimale Pflanzabstand beträgt ca. 30 bis 40 cm, damit die Pflanzen genügend Platz haben, um sich auszubreiten.

Beim Pflanzen ist es wichtig, dass der Boden gut vorbereitet ist. Lockern Sie den Boden tiefgründig auf und arbeiten Sie reifen Kompost ein. Um Schädlinge fernzuhalten, eignet sich eine Mischkultur mit Pflanzen wie Knoblauch, Zwiebeln oder Möhren, die Kohlfliegen und andere Schädlinge fernhalten.


Pflege

Chinakohl benötigt eine gleichmäßige Wasserversorgung. Achten Sie darauf, die Pflanzen regelmäßig zu gießen, besonders während trockener Perioden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden, da diese die Wurzeln schädigen kann.

Zur Düngung eignet sich ein stickstoffreicher Dünger oder Kompost, der während der Wachstumsperiode ein- bis zweimal ausgebracht werden kann. Mulchen mit Stroh oder Grasschnitt hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und Unkraut zu unterdrücken.


Ernte und Verwertung

Ernte und Verwertung
Ernte und Verwertung

Je nach Sorte und Anbauzeitpunkt kann Chinakohl nach 8 bis 12 Wochen geerntet werden. Der ideale Erntezeitpunkt ist, wenn der Kohlkopf fest, aber noch zart ist. Ernten Sie den Chinakohl am besten am Morgen, wenn die Blätter noch frisch und knackig sind.

In der Küche ist Chinakohl vielseitig einsetzbar: Ob roh im Salat, gedünstet als Beilage oder fermentiert als Kimchi – seine Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Auch die Lagerung ist unkompliziert: Im Kühlschrank hält sich Chinakohl bis zu zwei Wochen, wenn er in ein feuchtes Tuch gewickelt wird.


Krankheiten und Schädlinge

Zu den häufigsten Schädlingen, die Chinakohl befallen, gehören Erdflöhe, Kohlweißlinge und Blattläuse. Eine gute Vorbeugung ist das Abdecken der Pflanzen mit einem Kulturschutznetz.

Die häufigsten Krankheiten sind Kohlhernie, die durch einen befallenen Boden verursacht wird, und Falscher Mehltau. Hier ist die Fruchtfolge ein wichtiges Mittel zur Vorbeugung, da der gleiche Boden nicht jedes Jahr mit Kohlgewächsen bepflanzt werden sollte.


Die besten Tipps & Hausmittel

  • Setzen Sie auf natürliche Dünger wie Brennnesseljauche oder Kompost, um die Pflanzen stark und widerstandsfähig zu halten.
  • Gegen Blattläuse und andere Schädlinge hilft eine regelmäßige Spritzung mit einer Seifenlauge.
  • Mulchen Sie mit Stroh oder Gras, um den Boden feucht zu halten und das Unkrautwachstum zu hemmen.
  • Wechseln Sie jährlich den Standort, um Krankheiten vorzubeugen.

Mit diesen Tipps und Hausmitteln steht einer reichen Chinakohl-Ernte nichts mehr im Wege!


Häufige Leserfragen zum Thema Chinakohl


1. Wann ist der beste Zeitpunkt, um Chinakohl auszusäen?

Der optimale Zeitpunkt für die Aussaat von Chinakohl hängt stark von der gewünschten Erntezeit ab. Chinakohl kann sowohl im Frühjahr als auch im Spätsommer ausgesät werden. Wenn Sie eine frühe Ernte anstreben, sollten Sie ab März im Haus vorziehen und die Jungpflanzen nach den letzten Frosttagen ins Freiland setzen. Für eine Herbsternte empfiehlt sich die Aussaat direkt ins Freiland ab Juli bis August. Chinakohl verträgt kühle Temperaturen gut, daher eignet er sich hervorragend für den späten Sommeranbau, da er auch im Herbst noch gut wächst.

Tipp: Chinakohl neigt bei zu früher Aussaat und kaltem Wetter dazu, frühzeitig zu schossen (blühen), was die Qualität der Ernte mindert. Achten Sie darauf, die Pflanzen in einem geeigneten Zeitraum auszubringen, um dies zu verhindern.


2. Welche Pflege braucht Chinakohl während der Wachstumsphase?

Chinakohl ist eine relativ pflegeleichte Pflanze, erfordert jedoch eine gleichmäßige Wasserversorgung, um gut zu gedeihen. Regelmäßiges Gießen ist vor allem bei trockener Witterung wichtig, da Trockenstress dazu führen kann, dass die Pflanzen bitter werden oder frühzeitig schießen.

Der Boden sollte stets feucht, aber nicht nass sein. Staunässe ist zu vermeiden, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Mulchen mit Stroh oder Grasschnitt hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu bewahren und gleichzeitig das Unkrautwachstum zu reduzieren.

Für eine gute Nährstoffversorgung sollten Sie Chinakohl ein- bis zweimal während der Wachstumsperiode mit stickstoffreichem Dünger oder Kompost versorgen. Stickstoff unterstützt das Blattwachstum und sorgt für kräftige, gesunde Pflanzen.

Tipp: Eine gute Pflege beugt nicht nur Krankheiten und Schädlingen vor, sondern verbessert auch den Geschmack und die Qualität des geernteten Chinakohls.


3. Wie kann ich Schädlinge wie Erdflöhe und Kohlweißlinge bei Chinakohl bekämpfen?

Erdflöhe und Kohlweißlinge sind zwei der häufigsten Schädlinge, die Chinakohl befallen können. Erdflöhe hinterlassen kleine Löcher in den Blättern, was das Wachstum beeinträchtigen kann, während die Larven der Kohlweißlinge (Raupen) an den Blättern fressen und erheblichen Schaden verursachen.

Um Erdflöhe zu bekämpfen, empfiehlt es sich, den Boden stets feucht zu halten, da die Flöhe trockene Bedingungen bevorzugen. Eine Mulchschicht aus Grasschnitt oder Stroh kann ebenfalls helfen, den Boden feucht und kühl zu halten. Gelbtafeln können verwendet werden, um Erdflöhe anzulocken und zu fangen.

Zur Bekämpfung des Kohlweißlings sollten Sie Ihre Pflanzen regelmäßig kontrollieren und die Raupen von Hand absammeln. Ein feinmaschiges Kulturschutznetz kann ebenfalls effektiv verhindern, dass die Schmetterlinge ihre Eier auf den Blättern ablegen. Außerdem können natürliche Feinde wie Vögel oder Schlupfwespen nützlich sein, um den Schädlingsbefall zu reduzieren.

Tipp: Ein guter Pflanznachbar ist Knoblauch oder Zwiebeln, deren Geruch Schädlinge abwehrt. Mischkulturen sind eine natürliche Möglichkeit, den Befall zu minimieren.


4. Wie und wann wird Chinakohl geerntet?

Die Erntezeit für Chinakohl beginnt etwa 8 bis 12 Wochen nach der Aussaat, je nach Sorte und Wachstumsbedingungen. Der beste Zeitpunkt zur Ernte ist, wenn der Kohlkopf gut ausgebildet und fest ist. Der Kohl sollte jedoch noch zart sein, da überreifer Chinakohl härter und weniger schmackhaft wird.

Ernten Sie den Chinakohl am besten am frühen Morgen, wenn die Blätter noch frisch und kühl sind. Schneiden Sie den Kopf mit einem scharfen Messer dicht über dem Boden ab. Die äußeren, eventuell beschädigten Blätter können entfernt werden, um den Kopf sauber und lagerfähig zu machen.

Tipp: Wenn der Chinakohl in den nächsten Tagen nicht verarbeitet wird, wickeln Sie ihn in ein feuchtes Tuch und lagern ihn im Kühlschrank. So bleibt er bis zu zwei Wochen frisch.


5. Wie kann Chinakohl in der Küche verwendet werden?

Chinakohl ist ein sehr vielseitiges Gemüse und lässt sich auf viele verschiedene Arten verwenden. Er kann sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden. Beliebt ist er roh in Salaten, da seine zarten Blätter einen milden Geschmack haben und sich gut mit anderen Zutaten kombinieren lassen. Eine einfache Marinade aus Essig, Öl und Gewürzen passt perfekt zu Chinakohlsalaten.

Auch gedünstet oder in der Pfanne leicht angebraten ist Chinakohl eine schmackhafte Beilage. Besonders in asiatischen Gerichten wird er häufig verwendet – etwa in Wokgerichten, Suppen oder als Beilage zu Fleisch und Fisch.

Ein Klassiker der Fermentation ist Kimchi, ein traditionell koreanisches Gericht, bei dem der Chinakohl zusammen mit Gewürzen und Salz fermentiert wird. Diese Methode macht ihn lange haltbar und gibt ihm einen einzigartigen, würzigen Geschmack.

Tipp: Probieren Sie Chinakohl auch in Wraps oder als kohlenhydratarme Alternative zu Tortillas oder Reispapier.


6. Welche Bodenbedingungen sind ideal für den Anbau von Chinakohl?

Chinakohl bevorzugt einen nährstoffreichen, gut durchlässigen Boden. Ein humoser Boden, der reich an organischem Material ist, fördert das Wachstum. Der pH-Wert des Bodens sollte leicht sauer bis neutral sein, idealerweise zwischen 6,0 und 7,0. Um diese Bedingungen zu erreichen, können Sie den Boden vor der Pflanzung mit Kompost oder gut verrottetem Stallmist anreichern.

Es ist wichtig, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt, aber Staunässe vermieden wird. Eine gute Drainage im Beet verhindert, dass die Wurzeln Schaden nehmen. Schwere Böden können durch die Zugabe von Sand oder Perlite aufgelockert werden.

Tipp: Die Fruchtfolge ist beim Anbau von Chinakohl besonders wichtig, da der Kohl anfällig für Bodenkrankheiten wie die Kohlhernie ist. Achten Sie darauf, Chinakohl nicht jedes Jahr an derselben Stelle anzubauen und wechseln Sie mit anderen Pflanzen wie Hülsenfrüchten oder Wurzelgemüse ab.


7. Warum schießt mein Chinakohl und wie kann ich das verhindern?

Das Schießen von Chinakohl bedeutet, dass die Pflanze vorzeitig in die Blüte geht und Samen bildet, anstatt einen festen Kopf zu entwickeln. Dies kann durch Stressfaktoren wie Trockenheit, zu hohe Temperaturen oder unregelmäßige Wasserzufuhr verursacht werden.

Um das Schießen zu verhindern, sollten Sie Chinakohl bei kühlen Temperaturen anbauen, idealerweise zwischen 12 und 20 Grad Celsius. Gießen Sie regelmäßig und achten Sie darauf, dass der Boden stets feucht bleibt, aber nicht zu nass ist. Eine Mulchschicht hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.

Tipp: Vermeiden Sie zu frühe Aussaaten im Frühjahr, wenn die Temperaturen noch zu niedrig sind, da dies ebenfalls das Schießen fördern kann. Besser ist es, die Aussaat in der zweiten Sommerhälfte für eine Herbsternte zu planen.

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Jan Oliver Fricke
Als Herausgeber des Online Magazine Haus & Garten ist es mir eine Freude, die Leser über Interessante Themen zu informieren und meine Erfahrungen zu teilen.