Chicorée

Chicorée Anbau leicht gemacht Ratgeber für Gartenliebhaber – von der Aussaat bis zur Ernte
Chicorée Anbau leicht gemacht Ratgeber für Gartenliebhaber – von der Aussaat bis zur Ernte

Chicorée Anbau leicht gemacht: Ratgeber für Gartenliebhaber – von der Aussaat bis zur Ernte

Chicorée (Cichorium intybus convar. foliosum) wird zunehmend in heimischen Gärten angebaut und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das winterfeste Gemüse, das ursprünglich wild in Europa wuchs, gilt als vielseitig und robust. Besonders vorteilhaft ist sein Anbau für Hobbygärtner, die auch in den kalten Monaten frisches Gemüse genießen möchten. Neben seinem leicht bitteren Geschmack punktet Chicorée mit vielen gesundheitlichen Vorteilen und wertvollen Nährstoffen. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles über die optimalen Anbaubedingungen, die richtige Pflege und wie Sie eine reiche Ernte erzielen können.


Was ist Chicorée?

Was ist Chicorée
Was ist Chicorée

Chicorée ist ein winterhartes Blattgemüse, das zur Familie der Korbblütler gehört. Charakteristisch für Chicorée ist der bittere Geschmack, der durch den Inhaltsstoff Intybin entsteht. Besonders in der kalten Jahreszeit wird Chicorée gerne in der Küche verwendet, sei es roh im Salat oder gedünstet als Beilage. Im Vergleich zu anderen Blattgemüsen wie Salat oder Spinat hat Chicorée den Vorteil, dass er weniger anfällig für Kälte ist und auch im Winter geerntet werden kann. Neben dem Geschmack überzeugt Chicorée auch durch seine gesundheitlichen Vorteile: Er ist kalorienarm, reich an Ballaststoffen und enthält viele Vitamine, darunter Vitamin A, C und K.


Herkunft

Die Ursprünge von Chicorée liegen in Europa, wo er ursprünglich als Wildpflanze vorkam. Die Menschen begannen jedoch im 19. Jahrhundert, ihn gezielt als Nutzpflanze anzubauen. Vor allem in Belgien wurde Chicorée beliebt, wo er unter speziellen Bedingungen in Dunkelheit gezogen wurde, um den bitteren Geschmack zu mildern. Von dort aus verbreitete er sich nach Frankreich und in andere europäische Länder, wo er heute als typisches Wintergemüse gilt. Ursprünglich wurde Chicorée auch als Kaffeeersatz verwendet – die gerösteten Wurzeln ergaben eine bittere Kaffeealternative, die vor allem während des Zweiten Weltkriegs an Bedeutung gewann.

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Aussehen und Wuchs

Chicorée bildet feste, weiße bis gelbliche Blätter, die zu einem kompakten Zylinder geformt sind. Diese sogenannten Sprossen wachsen aus der Wurzelknolle, die im Boden verbleibt. Die Blätter sind knackig und leicht bitter. Es gibt verschiedene Chicorée-Sorten, die sich in Form und Farbe unterscheiden können. Einige Sorten haben rote oder leicht violette Blätter, die optisch sehr ansprechend sind. Die Pflanze selbst hat eine tiefgehende Pfahlwurzel, die es ihr ermöglicht, auch bei trockenerem Wetter Wasser aus tieferen Bodenschichten zu ziehen. Chicorée erreicht eine Höhe von etwa 15 bis 30 cm und hat eine eher kompakte Wuchsform.


Standort und Boden

Für den erfolgreichen Anbau von Chicorée ist der richtige Standort entscheidend. Der ideale Platz ist sonnig bis halbschattig. Vollsonnige Standorte sind möglich, jedoch sollte darauf geachtet werden, dass der Boden stets ausreichend Feuchtigkeit behält. Ein gut durchlässiger, nährstoffreicher Boden ist ideal. Chicorée bevorzugt lockeren Boden, der gut Wasser speichert, aber keine Staunässe bildet. Vor dem Pflanzen kann es hilfreich sein, den Boden mit reifem Kompost oder organischem Dünger zu verbessern, um die Pflanze optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Ein pH-Wert von 6 bis 7 ist ideal, da Chicorée leicht saure bis neutrale Böden bevorzugt.


Aussaat / Vermehrung

Aussaat Vermehrung
Aussaat Vermehrung

Die Aussaat von Chicorée erfolgt in zwei Phasen: Zunächst wird die Pflanze im Frühjahr gesät, um eine kräftige Wurzel zu entwickeln. Dies geschieht ab April direkt ins Freiland. Die Samen sollten etwa 1 cm tief in den Boden gelegt und leicht mit Erde bedeckt werden. Der Abstand zwischen den Reihen sollte 30 bis 40 cm betragen, damit die Pflanzen ausreichend Platz zum Wachsen haben. Um eine kontinuierliche Ernte zu gewährleisten, kann in mehreren Sätzen ausgesät werden.
Im Spätsommer oder Herbst wird die Wurzel dann ausgegraben und bei Dunkelheit zum Treiben gebracht, um die bekannten weißen Sprossen zu ernten. Diese Methode der Vermehrung garantiert, dass die Chicorée-Sprosse den typischen mild-bitteren Geschmack entwickeln.


Pflanzung

Die Jungpflanzen können ab Mai ins Beet gesetzt werden. Wichtig ist ein Abstand von etwa 10 cm zwischen den Pflanzen, um ein gutes Wachstum zu ermöglichen. Chicorée kann auch im Hochbeet oder in großen Töpfen kultiviert werden. Als Mischkulturpartner eignen sich Pflanzen wie Salat, Karotten oder Zwiebeln, die ähnliche Boden- und Pflegebedingungen benötigen. Es ist ratsam, Chicorée nicht jedes Jahr an derselben Stelle anzupflanzen, da er wie viele andere Pflanzen anfällig für Bodenmüdigkeit ist.


Pflege

Chicorée ist relativ pflegeleicht, benötigt jedoch regelmäßig Wasser, besonders in trockenen Sommermonaten. Staunässe sollte vermieden werden, da dies die Wurzeln schädigen kann. Ein organischer Dünger, wie Kompost oder Hornspäne, kann während der Wachstumsperiode alle paar Wochen ausgebracht werden. Um den bitteren Geschmack zu mildern, können die Pflanzen vor der Ernte abgedeckt werden. Durch diese “Bleiche” verlieren die Blätter einen Teil ihrer Bitterstoffe und werden milder im Geschmack.


Ernte und Verwertung

Ernte und Verwertung
Ernte und Verwertung

Die Ernte der Chicorée-Sprosse erfolgt im Winter, wenn die Blätter fest und kompakt sind. Dazu wird die Pflanze knapp über der Wurzel abgeschnitten. Die Chicorée-Wurzeln können anschließend für eine weitere Ernte verwendet werden, indem sie erneut an einem dunklen Ort zum Treiben gebracht werden.
In der Küche ist Chicorée vielseitig einsetzbar: Er eignet sich für Salate, Aufläufe oder als Beilage zu Fleischgerichten. Besonders beliebt ist der Einsatz in Salaten mit süßem Obst, das den bitteren Geschmack ausgleicht.


Krankheiten und Schädlinge

Chicorée ist relativ widerstandsfähig gegenüber Krankheiten. Dennoch können gelegentlich Probleme wie Mehltau oder Fäulnis auftreten, insbesondere bei zu hoher Feuchtigkeit. Schädlinge wie Schnecken oder Blattläuse können ebenfalls an den Blättern nagen. Hier hilft das regelmäßige Kontrollieren der Pflanzen sowie das Aufstellen von Schneckenfallen. Blattläuse können durch das Absprühen mit Seifenlauge effektiv bekämpft werden.


Die besten Tipps & Hausmittel

  1. Frühe Aussaat: Je früher Chicorée ausgesät wird, desto kräftiger entwickeln sich die Wurzeln für die spätere Ernte.
  2. Abdecken für milderen Geschmack: Decken Sie die Pflanzen einige Wochen vor der Ernte ab, um den bitteren Geschmack zu reduzieren.
  3. Kompost für Nährstoffe: Verwenden Sie reifen Kompost oder organischen Dünger, um die Nährstoffversorgung zu optimieren.
  4. Schädlingsabwehr mit natürlichen Mitteln: Ein Sud aus Brennnesseln kann helfen, Schädlinge fernzuhalten und die Pflanzen zu stärken.

Häufige Leserfragen zum Thema Chicorée


1. Wann ist der beste Zeitpunkt, um Chicorée anzubauen?

Der Anbau von Chicorée erfolgt in zwei Phasen. Die Aussaat beginnt im Frühjahr, idealerweise zwischen April und Mai, wenn die Temperaturen konstant über 10 °C liegen. Zu diesem Zeitpunkt wird der Chicorée direkt ins Freiland gesät, um kräftige Wurzeln zu entwickeln. Ab etwa September bis Oktober, nachdem die Wurzeln ausgereift sind, wird der zweite Teil der Kultivierung durchgeführt: Die Wurzeln werden ausgegraben und in einem dunklen, kühlen Raum zum Treiben gebracht, um die Chicorée-Sprosse zu ernten.
Tipp: Wer eine frühe Ernte möchte, kann die Wurzeln auch im Frühwinter eintreiben lassen, indem man sie in feuchten Sand steckt und bei etwa 12 °C lagert.


2. Wie kann ich den bitteren Geschmack von Chicorée mildern?

Der bittere Geschmack von Chicorée ist auf das enthaltene Intybin zurückzuführen, das für seine verdauungsfördernden Eigenschaften bekannt ist. Wenn der bittere Geschmack jedoch als zu intensiv empfunden wird, gibt es einige Tricks, um ihn zu mildern:

  • Bleiche: Eine klassische Methode ist das Abdecken der Pflanzen vor der Ernte, um die Sprossen zu bleichen. Dies reduziert die Bitterstoffe, da die Blätter im Dunkeln weniger Bitterstoffe entwickeln.
  • Wässern: Chicorée-Blätter können für etwa 30 Minuten in kaltem Wasser eingelegt werden. Dadurch verlieren sie einen Teil ihrer Bitterstoffe.
  • Zubereitung: In der Küche können bittere Aromen durch die Kombination mit süßen Zutaten wie Äpfeln, Orangen oder Honig abgeschwächt werden. Auch eine Sahnesauce oder ein Dressing auf Joghurtbasis mildert den Geschmack.

3. Welche Standortbedingungen sind optimal für Chicorée?

Chicorée bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte, wobei ein leichter Schatten bei starker Sommersonne von Vorteil sein kann, um das Austrocknen des Bodens zu verhindern. Der Boden sollte gut durchlässig, humusreich und leicht feucht sein. Ein pH-Wert zwischen 6 und 7 ist ideal, da Chicorée leichte bis neutrale Böden bevorzugt.
Tipp: Eine Mulchschicht um die Pflanzen hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und gleichzeitig das Unkrautwachstum zu hemmen.


4. Wie pflege ich Chicorée richtig, um eine gute Ernte zu erzielen?

Die Pflege von Chicorée ist relativ unkompliziert, dennoch gibt es einige Punkte, die beachtet werden sollten:

  • Bewässerung: Chicorée braucht eine gleichmäßige Wasserversorgung, besonders während heißer und trockener Perioden im Sommer. Vermeiden Sie jedoch Staunässe, da diese die Wurzeln faulen lassen kann.
  • Düngung: Chicorée ist relativ anspruchslos, aber regelmäßiges Düngen mit Kompost oder organischen Düngemitteln fördert das Wachstum und verbessert die Qualität der Sprosse.
  • Schädlings- und Krankheitsprävention: Schnecken und Blattläuse sind die häufigsten Schädlinge. Regelmäßige Kontrolle der Pflanzen und das Aufstellen von Schneckenfallen oder das Besprühen der Pflanzen mit Brennnessel-Jauche kann hilfreich sein.

5. Wie lange dauert es, bis ich Chicorée ernten kann?

Die Ernte von Chicorée erfolgt in zwei Phasen. Nachdem die Samen im Frühjahr ausgesät wurden, entwickeln die Pflanzen innerhalb von etwa 3 bis 4 Monaten kräftige Wurzeln. Diese werden im Herbst geerntet. Um die Chicorée-Sprosse zu bekommen, werden die Wurzeln dann im Dunkeln eingelagert und treiben innerhalb von etwa 3 bis 4 Wochen aus. Somit kann ab November bis in den Winter hinein geerntet werden.
Tipp: Für eine kontinuierliche Ernte über den Winter können Sie die Wurzeln in Chargen eintreiben, sodass Sie immer frischen Chicorée haben.


6. Welche Schädlinge und Krankheiten treten bei Chicorée häufig auf?

Chicorée ist relativ widerstandsfähig, dennoch gibt es einige typische Schädlinge und Krankheiten:

  • Schnecken: Besonders Jungpflanzen sind anfällig für Schneckenbefall. Regelmäßiges Absammeln oder Schneckenbarrieren wie Kupferbänder helfen, die Pflanzen zu schützen.
  • Blattläuse: Diese saugen den Pflanzensaft aus den Blättern und können das Wachstum schwächen. Eine Seifenlauge-Spritzung oder natürliche Feinde wie Marienkäfer helfen, die Population in Schach zu halten.
  • Mehltau: Mehltau kann bei zu hoher Feuchtigkeit auftreten und die Blätter weißlich bedecken. Vorbeugend hilft es, die Pflanzen luftig zu pflanzen und das Blattwerk trocken zu halten.

Tipp: Eine regelmäßige Mulchschicht aus Stroh oder Grasschnitt hält nicht nur den Boden feucht, sondern verhindert auch, dass Schädlinge direkt an die Pflanze gelangen.


7. Kann ich Chicorée im Topf oder auf dem Balkon anbauen?

Ja, Chicorée lässt sich auch hervorragend im Topf oder auf dem Balkon kultivieren. Wichtig ist, dass der Topf tief genug ist, um der Pflanze ausreichend Platz für ihre lange Pfahlwurzel zu bieten. Ein Topf mit einem Durchmesser von mindestens 30 cm ist ideal. Verwenden Sie lockere, humusreiche Erde und achten Sie auf regelmäßige Bewässerung, da die Erde in Töpfen schneller austrocknet.
Tipp: Stellen Sie den Topf an einen halbschattigen Standort, um die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten, und verwenden Sie ein wasserdurchlässiges Substrat, um Staunässe zu vermeiden.


8. Wie lange kann Chicorée nach der Ernte gelagert werden?

Frisch geernteter Chicorée kann im Kühlschrank etwa eine Woche gelagert werden. Um die Haltbarkeit zu verlängern, empfiehlt es sich, die Chicorée-Sprosse in ein feuchtes Tuch zu wickeln oder in einer Plastiktüte aufzubewahren. So bleibt die Feuchtigkeit erhalten und die Blätter trocknen nicht aus.
Tipp: Chicorée-Sprosse sollten nicht in der Nähe von Obst wie Äpfeln oder Bananen gelagert werden, da das von diesen Früchten abgegebene Ethylen das Gemüse schneller reifen und verderben lässt.


9. Was kann ich tun, wenn mein Chicorée nicht austreibt?

Falls die Wurzeln nach dem Einlagern im Dunkeln nicht austreiben, kann dies verschiedene Ursachen haben:

  • Zu niedrige Temperaturen: Chicorée-Wurzeln benötigen eine Temperatur von etwa 12 bis 15 °C, um auszutreiben. Wenn es zu kalt ist, verzögert sich der Austrieb.
  • Zu trockene Bedingungen: Die Wurzeln sollten leicht feucht gehalten werden, damit der Austrieb beginnt. Ein zu trockener Standort verhindert das Wachstum.
  • Falsche Lagerung: Die Wurzeln müssen vollständig in Dunkelheit gelagert werden. Schon geringes Licht kann das Austreiben verhindern oder ungleichmäßiges Wachstum verursachen.

Tipp: Prüfen Sie den Feuchtigkeitsgehalt und die Temperatur des Lagerorts regelmäßig und decken Sie die Wurzeln gut ab, um ein optimales Austreiben zu gewährleisten.


10. Kann ich Chicorée mehrmals ernten?

Ja, unter bestimmten Bedingungen ist eine zweite Ernte möglich. Nachdem die Chicorée-Sprosse geerntet wurden, können die Wurzeln erneut in den Boden gesetzt oder in feuchtem Sand eingelagert werden, um eine zweite Ernte zu erzielen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die zweite Ernte meist kleiner und weniger ertragreich ausfällt als die erste.
Tipp: Pflegen Sie die Wurzeln nach der ersten Ernte gut, indem Sie sie an einem kühlen, dunklen Ort aufbewahren, um eine zweite Ernte zu fördern.

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Jan Oliver Fricke
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