Pastinaken

Pastinaken - Pastinaca sativa
Pastinaken - Pastinaca sativa

Pastinaken pflanzen und pflegen: Tipps und Tricks für eine reiche Ernte

Pastinaken – Pastinaca sativa

Die Pastinake (Pastinaca sativa) ist ein echtes Juwel im heimischen Gemüsebeet. Dieses Wurzelgemüse ist nicht nur köstlich und vielseitig einsetzbar, sondern auch äußerst gesund und voller Nährstoffe. In der Küche hat die Pastinake in den letzten Jahren ein Comeback erlebt, da sie sich ideal für Suppen, Eintöpfe, Pürees und sogar als gesunder Snack eignet. Doch die Pastinake ist nicht nur für den Teller interessant, sondern bereichert auch das Gartenbeet: Sie ist robust, anpassungsfähig und verträgt kalte Temperaturen gut. Gerade für Gartenliebhaber, die ein pflegeleichtes Gemüse mit langer Lagerfähigkeit suchen, ist die Pastinake eine wunderbare Wahl.


Was ist die Pastinake (Pastinaca sativa)?

Botanische Beschreibung und Eigenschaften der Pastinake
Die Pastinake gehört zur Familie der Doldenblütler und ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sie eine kräftige, bis zu 30 cm lange Hauptwurzel, die an eine dicke, weiße Karotte erinnert. Im zweiten Jahr wächst der Stängel und bildet Dolden aus kleinen, gelben Blüten, die Insekten anziehen. Die Pflanze kann bis zu 1,5 Meter hoch werden, was sie zu einer attraktiven Option im Gemüsebeet macht. Die Pastinake ist ein echter Überlebenskünstler: Sie verträgt Kälte gut und kann bis in den späten Herbst und Winter im Boden verbleiben.

Unterschiede zu ähnlichen Wurzelgemüsen wie Karotten und Petersilienwurzel
Obwohl die Pastinake optisch der Karotte ähnelt, unterscheidet sie sich in Geschmack und Nährstoffgehalt. Pastinaken haben eine leicht süßliche und nussige Note und sind weniger knackig als Karotten. Auch die Petersilienwurzel sieht der Pastinake ähnlich, unterscheidet sich jedoch durch ihren intensiveren, petersilienartigen Geschmack. Zudem enthalten Pastinaken eine höhere Menge an Kohlenhydraten und Ballaststoffen, was sie besonders nährstoffreich macht.

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Herkunft der Pastinake

Geschichte und ursprüngliches Verbreitungsgebiet
Die Pastinake ist ursprünglich in Europa und Asien beheimatet und war in der Antike sowie im Mittelalter ein Grundnahrungsmittel. Sie wurde lange vor der Einführung der Kartoffel in Europa angebaut und bildete eine wichtige Kohlenhydratquelle. Aufgrund ihrer winterlichen Widerstandsfähigkeit und des süßlichen Geschmacks war sie ein beliebtes Gemüse in den kälteren Monaten. Mit der Verbreitung der Kartoffel verlor die Pastinake jedoch an Bedeutung und geriet beinahe in Vergessenheit.

Traditionelle Verwendung und Bedeutung in verschiedenen Kulturen
In der traditionellen europäischen Küche wurde die Pastinake sowohl roh als auch gekocht verwendet. Ihr hoher Gehalt an Vitamin C und Folsäure machte sie besonders wertvoll im Winter. Auch in der Pflanzenheilkunde schätzte man die Pastinake: Sie galt als verdauungsfördernd und unterstützend bei Nierenproblemen. In der heutigen Küche erlebt die Pastinake eine Renaissance, da sie vielseitig einsetzbar ist und sich hervorragend als gesunde Beilage eignet.


Aussehen und Wuchs

Merkmale von Blättern, Blüten und Wurzeln
Die Pastinake hat grüne, gefiederte Blätter, die bis zu 40 cm lang werden können. Im zweiten Jahr bildet die Pflanze gelbe, doldenförmige Blüten, die viele nützliche Insekten wie Bienen anlocken. Die Wurzel ist das Hauptmerkmal der Pastinake: Sie ist dick, weiß bis cremefarben und hat eine glatte, leicht glänzende Oberfläche.

Wachstumshöhe und Wuchsform der Pflanze
Im ersten Jahr bleibt die Pflanze eher niedrig und entwickelt ihre typische Wurzel. Im zweiten Jahr, wenn sie in die Blüte geht, kann sie bis zu 1,5 Meter hoch wachsen. Durch ihre aufrechte Wuchsform und die dekorativen Blüten wirkt sie im Garten fast wie eine Wildpflanze und kann sowohl in Gemüsebeeten als auch in naturnahen Beeten einen schönen Akzent setzen.


Standort und Boden

Optimale Standortwahl im Garten (Licht- und Schattenbedingungen)
Die Pastinake bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte. Ein sonniger Platz fördert das Wurzelwachstum und sorgt für einen intensiveren Geschmack. Halbschatten wird ebenfalls toleriert, führt jedoch zu weniger kräftigen Pflanzen. Die richtige Standortwahl ist entscheidend für die Entwicklung der Pastinake, da sie genug Licht braucht, um kräftige Wurzeln zu bilden.

Anforderungen an den Boden: pH-Wert, Feuchtigkeit, Nährstoffgehalt
Pastinaken gedeihen am besten in lockeren, tiefgründigen Böden mit einem pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Da die Wurzeln tief wachsen, sollte der Boden gut gelockert und frei von Steinen sein, um deformierte Wurzeln zu vermeiden. Ein humusreicher, mäßig feuchter Boden fördert das Wurzelwachstum und sorgt für eine optimale Nährstoffversorgung. Bei der Wahl des Düngers ist Zurückhaltung geboten: Zu viel Stickstoff führt zu vermehrtem Blattwachstum, was zulasten der Wurzel geht. Ein kaliumreicher Dünger kann jedoch unterstützend wirken.


Aussaat und Vermehrung

Anleitung zur richtigen Aussaat von Pastinaken
Pastinaken sind relativ anspruchslos in der Aussaat, doch Geduld ist gefragt, da die Keimung oft bis zu drei Wochen dauert. Die Aussaat erfolgt direkt ins Freiland, idealerweise ab März bis Mai, sobald der Boden frostfrei ist. Samen werden etwa 1 cm tief in gut vorbereitete, lockere Erde gesät, da sie Lichtkeimer sind und nur leicht mit Erde bedeckt werden sollten. Ein Vorkeimen im Haus ist nicht erforderlich, da Pastinaken in kalten Böden besser keimen.

Erforderliche Abstände und Pflege während der Keimung
Für kräftiges Wachstum benötigen Pastinaken ausreichend Platz. Halten Sie Abstände von etwa 5–10 cm zwischen den Pflanzen und 30–40 cm zwischen den Reihen ein. Während der Keimphase ist eine regelmäßige und gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit wichtig. Junge Keimlinge sind empfindlich gegenüber Unkraut, deshalb sollten Sie das Beet regelmäßig kontrollieren und vorsichtig jäten.


Pflanzung

Zeitrahmen für das Auspflanzen oder Setzen von Samen
Pastinaken werden direkt ausgesät und nicht umgepflanzt. Da sie relativ langsam keimen, empfiehlt es sich, möglichst frühzeitig im Frühjahr zu säen. Um den Keimprozess zu beschleunigen, können die Samen vor der Aussaat über Nacht in lauwarmem Wasser eingeweicht werden.

Praktische Tipps für den erfolgreichen Anbau

  • Mischkultur: Pastinaken wachsen besonders gut in Nachbarschaft zu Zwiebeln, Knoblauch oder Bohnen, die Schädlinge abwehren können.
  • Fruchtfolge beachten: Pastinaken sind Schwachzehrer und sollten nicht direkt nach Starkzehrern wie Kartoffeln oder Kohl angebaut werden.
  • Beetmarkierung: Da die Keimung lange dauert, kann es hilfreich sein, das Beet mit schnell keimenden Pflanzen wie Radieschen zu markieren, um die Reihen zu erkennen und gezielt zu pflegen.

Pflege der Pastinake

Gießen, Düngen und Bodenpflege
Pastinaken benötigen eine gleichmäßige Bodenfeuchte, besonders während der Keimung und des Wachstums. Allerdings sollte Staunässe unbedingt vermieden werden, da dies die Wurzeln faulen lassen kann. Eine Düngung mit Kompost vor der Aussaat reicht meist aus, da Pastinaken nur wenig zusätzliche Nährstoffe benötigen. Stickstoffhaltige Düngemittel sollten vermieden werden, da sie das Blattwachstum fördern, aber die Wurzelentwicklung beeinträchtigen.

Hinweise zur Unkrautbekämpfung und zum Schutz vor Frost
Pastinaken sind zwar robust, doch während der ersten Wachstumsphase ist es wichtig, Unkraut regelmäßig zu entfernen, um Konkurrenz zu vermeiden. Mulchen mit Rasenschnitt oder Stroh kann dabei helfen, Unkrautwachstum zu reduzieren und die Bodenfeuchtigkeit zu halten. Sobald der Winter kommt, sind Pastinaken winterhart und können bei leichtem Frost im Boden bleiben, was sogar ihren Geschmack intensiviert.


Ernte und Verwertung

Wann und wie die Pastinaken geerntet werden
Pastinaken sind nach etwa 4–5 Monaten reif und können ab Oktober bis in den Winter geerntet werden. Sie werden am besten vorsichtig mit einer Grabegabel gelockert, um die langen Wurzeln nicht zu beschädigen. Ein Tipp: Pastinaken, die nach dem ersten Frost geerntet werden, haben einen süßeren Geschmack, da der Kälte ein Teil der Stärke in Zucker umwandelt.

Ideen zur Verwendung in der Küche: von Eintöpfen bis zu gesunden Snacks
Pastinaken sind vielseitig einsetzbar: Sie eignen sich hervorragend für Eintöpfe, Suppen und Pürees, aber auch als frittierte oder gebackene Pastinaken-Pommes. In Rohkostform sind sie eine knackige Ergänzung für Salate. Der süßlich-nussige Geschmack macht sie zu einer gesunden Alternative zu Kartoffeln und Karotten.


Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme und wie man sie erkennt
Die häufigsten Schädlinge bei Pastinaken sind die Karottenfliege und Blattläuse. Die Karottenfliege legt ihre Eier in den Boden und die Larven bohren sich in die Wurzeln, was zu braunen Stellen und Verformungen führt. Ein weiterer Feind der Pastinake ist der Mehltau, der vor allem in heißen, trockenen Sommern auftritt.

Natürliche und biologische Methoden zur Schädlingsbekämpfung

  • Insektenschutznetz: Ein feinmaschiges Netz schützt die Pflanzen vor der Karottenfliege.
  • Natürliche Abwehr durch Mischkultur: Zwiebeln und Lauch wirken abschreckend auf die Karottenfliege und sind ideale Beetnachbarn.
  • Bodenpflege: Der Einsatz von Brennnessel- oder Knoblauchjauche stärkt die Pflanzen und hält Blattläuse fern.
  • Pflanzenstärkung: Regelmäßiges Besprühen mit verdünnter Milch oder Schachtelhalmtee beugt Mehltau vor.

Die besten Tipps & Hausmittel

Erprobte Hausmittel und Geheimtipps für den Anbau und die Pflege
Einige Hausmittel können den Anbau von Pastinaken erleichtern. So hilft beispielsweise das Mulchen mit Stroh oder Rasenschnitt, den Boden vor Austrocknung zu schützen und Unkrautwachstum zu verhindern. Wer den Geschmack seiner Pastinaken optimieren möchte, sollte diese möglichst lange im Boden belassen und erst nach dem ersten Frost ernten.

Hinweise zur natürlichen Schädlingsabwehr und Bodenverbesserung
Zur Stärkung der Pflanze eignen sich Hausmittel wie Schachtelhalm- und Brennnesseljauche. Beide fördern die Widerstandskraft gegen Schädlinge und sorgen für einen nährstoffreichen Boden. Natürliche Feinde wie Marienkäfer und Florfliegen können Blattläuse effektiv in Schach halten.

Häufige Leserfragen zum Thema Pastinaken


1. Wann ist der beste Zeitpunkt für die Aussaat von Pastinaken im Garten?

Die beste Zeit für die Aussaat von Pastinaken ist das frühe Frühjahr, etwa ab März, wenn der Boden frostfrei und locker ist. Pastinaken benötigen kühle Temperaturen für eine gute Keimung. Die Samen sollten etwa 1 cm tief in die Erde gelegt werden. Ein Tipp zur Keimung: Da Pastinaken-Samen oft langsam keimen, kann man sie über Nacht in lauwarmem Wasser einweichen. Dies beschleunigt die Keimung und fördert ein gleichmäßiges Wachstum.


2. Welche Bedingungen benötigt die Pastinake, um optimal zu wachsen?

Pastinaken lieben sonnige bis halbschattige Standorte und gedeihen am besten in tiefgründigen, lockeren und humusreichen Böden. Ein pH-Wert von 6 bis 7,5 ist optimal. Der Boden sollte gut durchlässig sein, damit keine Staunässe entsteht. Um die Nährstoffe im Boden zu erhalten, empfiehlt es sich, das Beet mit Kompost vorzubereiten, jedoch nur wenig Stickstoffdünger zu verwenden. Lockern Sie den Boden vor der Aussaat gut auf, um den langen Wurzeln das Wachstum zu erleichtern.


3. Wie kann man Pastinaken vor Schädlingen wie der Karottenfliege schützen?

Die Karottenfliege ist ein häufiger Schädling bei Pastinaken. Die Larven bohren sich in die Wurzeln und verursachen braune Stellen und Verformungen. Ein Insektenschutznetz ist eine einfache und effektive Möglichkeit, die Karottenfliege fernzuhalten. Zusätzlich können Sie Zwiebeln oder Lauch neben Pastinaken pflanzen, da deren Geruch die Karottenfliege abschreckt. Wenn die Fliege bereits da ist, hilft das regelmäßige Mulchen mit Schafwolle oder Rindenmulch, da es die Entwicklung der Larven im Boden erschwert.


4. Wann und wie erntet man Pastinaken richtig?

Pastinaken sind nach etwa 4–5 Monaten reif und können ab Oktober geerntet werden. Ein Geheimtipp: Die Wurzeln werden aromatischer und süßer, wenn sie nach dem ersten Frost geerntet werden, da sich die Stärke in Zucker umwandelt. Zum Ernten lockern Sie den Boden mit einer Grabegabel und ziehen die Pastinaken vorsichtig heraus, um die Wurzeln nicht zu beschädigen. Die Wurzeln können in einer kühlen, trockenen Umgebung mehrere Monate gelagert werden.


5. Wie oft muss man Pastinaken gießen und düngen?

Während der Keimung und des frühen Wachstums benötigen Pastinaken eine gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit. Gießen Sie regelmäßig, aber achten Sie darauf, dass keine Staunässe entsteht, da dies die Wurzeln schädigen kann. Nach der Keimphase reicht es oft aus, nur bei Trockenheit zu gießen. Eine Düngung mit Kompost vor der Aussaat reicht meist aus. Ein kaliumreicher Dünger im Sommer kann das Wurzelwachstum fördern, aber vermeiden Sie stickstoffhaltige Dünger, da diese das Blattwachstum anregen und das Wurzelwachstum hemmen.


6. Welche Krankheiten können Pastinaken befallen, und wie kann man sie bekämpfen?

Pastinaken können von Pilzkrankheiten wie Mehltau befallen werden, besonders in warmen und trockenen Sommern. Mehltau zeigt sich durch einen weißen Belag auf den Blättern. Um dies zu verhindern, sollten Sie die Pflanzen regelmäßig mit verdünnter Milch (1:9 mit Wasser gemischt) oder Schachtelhalmtee besprühen, was die Pflanze stärkt und den Pilzbefall reduziert. Auch das Einhalten von ausreichenden Abständen zwischen den Pflanzen hilft, da eine gute Luftzirkulation die Bildung von Pilzen verhindert.


7. Kann man Pastinaken im Winter im Boden lassen?

Ja, Pastinaken sind winterhart und können im Boden überwintern. Ein leichter Frost schadet den Wurzeln nicht, sondern verbessert oft sogar den Geschmack. Allerdings sollten Sie die Pflanzen vor strengem Frost durch eine Mulchschicht aus Stroh oder Laub schützen. Bei extremem Frost empfiehlt es sich, die Pastinaken vorher zu ernten und an einem kühlen, trockenen Ort zu lagern. So bleibt die Ernte bis in den Frühling hinein frisch.


8. Welche Tipps gibt es zur Verwendung von Pastinaken in der Küche?

Pastinaken sind vielseitig und können in vielen Gerichten verwendet werden. Sie eignen sich hervorragend für Suppen, Eintöpfe und Pürees, haben aber auch als Ofengemüse oder in Form von Pastinaken-Pommes einen besonderen Geschmack. Ein besonderer Tipp: Dünn geschnittene Pastinaken können als Chips im Ofen gebacken werden und sind eine gesunde Snack-Alternative. Die nussig-süßliche Note macht Pastinaken zu einer idealen Beilage für herzhafte Gerichte, und sie passen gut zu Kräutern wie Thymian und Rosmarin.

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Jan Oliver Fricke
Als Herausgeber des Online Magazine Haus & Garten ist es mir eine Freude, die Leser über Interessante Themen zu informieren und meine Erfahrungen zu teilen.