Bauseits - Bauherren Kosten Bauherren Bau Haus
Bauseits - Bauherren Kosten Bauherren Bau Haus Gordon Ball LRPS/shutterstock.com

Bauseits – Was ist Bauseits und was bedeutet es für den Hauherren

In zahlreichen Fällen wird der Lebenstraum vom Eigenheim als schlüsselfertiger Bau entsprechend umgesetzt. Bei dem vermeintlichen Rundumsorglos-Paket wird ein Festpreis angeboten, und man muss nach der Fertigstellung nur noch einziehen – soweit dieser Traum.

Jedoch bleibt es in der Realität nahezu niemals bei dem vereinbarten Preis. Im Bauvertrag und Baubeschreibung lassen schwammige Formulierungen häufig Spielraum für einen Aufpreis.

Ein ziemlich harmlos klingendes Wort, welches sich in zahlreichen Verträgen versteckt, ist sehr tückisch. Liest man irgendwo bauseits, kann es oftmals teuer werden.

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Die Bezeichnung bauseits redet dem Laien geschickt ein, dass das Bauunternehmen diese Arbeiten übernimmt. Tatsächlich bedeutet bauseits jedoch, dass diese Aufgaben vom Bauherrn selbst veranlasst und übernommen werden müssen. In jedem Fall kommen Mehrkosten auf ihn zu. Zahlreiche Bauherren bemerken das jedoch zunächst keineswegs, da diesen die Bedeutung von manchen Vertragspassagen keinesfalls klar ist.

Bauseits wird auf die Dauer teuer

So ist es möglich, dass dieser Passus Wasserhaltung bauseits ganz schön ins Geld geht, denn er heißt: Wenn nach dem Aushub Sicher- oder Grundwasser in der entsprechenden Baugrube steht, hat der Bauherr dies abpumpen zu lassen und zwar oft während der ganzen Rohbauzeit.

Erdaushub und Hausanschluss

Klassische bauseits anfallende Arbeiten sind Aushub und dessen Lagerung oder Entsorgung. Selbst das Erschließen des Grundstücks wird gerne dem Bauherren überlassen.

Die nicht geplanten Zusatzkosten verstecken sich somit unterdessen hinter harmlos lautenden Passagen wie – Hausanschlüsse und Erschließung Wasser, Kanal, Gas, Strom und Telefon – sowie – Abfuhr von überschüssigem Aushubmaterial bauseits – oder – Alle Kanal- und Erdarbeiten werden vollständig bauseits ausgeführt.

Wenn man die tiefere Bedeutung dieses Begriffs keineswegs kennt, könnte man während des Lesens meinen, dass der Bauunternehmer diese Arbeiten erledigen würde. Stattdessen hat der Bauherr je nach Region nur für den Hausanschluss mehr als 5.000 Euro zusätzlich zu kalkulieren.

Bauvertrag ist vom Experten zu prüfen

Immer wieder lassen sich Bauherren vom günstigen Preis der Schlüsselfertig-Angebote blenden. Wenn der Vertrag schon unterschrieben ist, hat man diese anfallenden Mehrkosten widerwillig in Kauf zu nehmen.

Es rentiert sich auf alle Fälle, den Kaufvertrag vor dem Unterschreiben einem Experten – sei es Anwalt oder Sachverständigen – prüfen zu lassen. Dieser entdeckt ebenso weitere nicht zulässige Klauseln, die vor allem in Bauverträgen oft auftauchen.

Nicht nur der BSB (Bauherrenschutzbund), sondern ebenso der VPB warnen stets erneut vor verbraucherfeindlichen Passagen, die zum Beispiel Sicherheitsleistungen einschränken, unausgewogene Zahlungspläne festschreiben oder Gewährleistungsfristen verkürzen.

Gewöhnliche Formulierungen mit bauseits

Es ist möglich, dass dieses kleine Wörtchen bauseits fast alle Bauabschnitte betrifft.

Beheizen des Hauses bis zum Übergeben bauseits: Das Bauunternehmen, das diese Formulierung in dem Bauvertrag verfasst hat, bürdet schon vor der Übergabe das Heizen dem Bauherren auf. Volker Wittmann weiß, dass oft der Bauherr dann meist der kostspieligen Strombeheizung widerwillig zustimmen muss.

Denn wer rasch fertig werden möchte und daher während des Winters nicht baut, der hat zu heizen.

Es ist bauseits ein Bodengutachten zu erstellen: So lautet eine weitere Passage, die bei Bauunternehmen in Bauverträgen beliebt ist. Immerhin lenkt sie die Aufmerksamkeit des entsprechenden Bauherrn auf dieses nach Erfahrung stets nötige Bodengutachten – welches je nach Umfang und Gebiet Kosten ab 500 bis 2.500 Euro verursacht.

Vor dem Beginn der Erdarbeiten ist das Baufeld bauherrenseitig vollständig zu räumen: Diese Formulierung wird für den Bauherren möglicherweise teuer. Insbesondere, wenn das Grundstück davor bebaut war. Bauherrenberater Wittmann weiß, dass mit dieser Klausel die Baufirma ebenso sämtliche Risiken auf den entsprechenden Bauherrn abwälzt.

Somit kann diese vom Büro aus das Angebot machen und braucht sich das jeweilige Grundstück keineswegs mal davor anschauen. Während der Bauherr damit rechnet, dass dieser ein Komplettangebot erhält, kann der Firmeninhaber von vornherein weitere Nachträge einkalkulieren.

Alle Arbeiten, die im Bauvertrag keineswegs abgedeckt sind, wird er sich nachfolgend extra honorieren lassen.

Die Leistung Bodenplatten- und Kellerdämmung müssen bauseits erbracht werden: Eigentlich ist beim Haus die Dämmung ein fester Bestandteil und wird in der entsprechenden Energieberechnung mit eingeplant. Bei Fertighäusern Keller und Bodenplatten oft vorher von kleinen Unternehmen hergestellt werden.

Diese erstellen für die Betonarbeiten ein günstiges Angebot, welches der Bauherr unterzeichnet. Er merkt erst einige Tage später, dass unter der Platte die Dämmung fehlt, wenn die gleiche Firma den entsprechenden Nachtrag hierfür schickt. Da eines keineswegs ohne das andere funktioniert, hat er ebenso diesen Nachtrag zu unterschreiben.

Selbst Stahlbetondecke Fugenspachtelung bauseits und Baustellenzufahrt bauseits sind beliebte Passagen, die dem Bauherrn zumindest einige hundert Euro kosten.

Häufige Leserfragen zum Thema “Bauseits”

1. Was bedeutet “bauseits” in einem Bauvertrag?

“Bauseits” ist ein Begriff, der oft in Bauverträgen oder technischen Spezifikationen verwendet wird und bedeutet, dass bestimmte Materialien, Arbeiten oder Dienstleistungen vom Bauherrn oder einer dritten Partei und nicht vom Hauptauftragnehmer bereitgestellt werden. Es ist wichtig, im Vertrag genau zu definieren, was “bauseits” bereitgestellt wird, um Missverständnisse oder Konflikte zu vermeiden.

2. Wer ist verantwortlich für “bauseits” bereitgestellte Materialien oder Arbeiten?

In der Regel ist der Bauherr oder die Person, die den Vertrag abgeschlossen hat, für “bauseits” bereitgestellte Materialien oder Arbeiten verantwortlich. Dies kann auch bedeuten, dass sie für die Koordination und das Timing dieser Arbeiten verantwortlich sind. Es ist wichtig, diese Verantwortlichkeiten im Bauvertrag klar zu definieren.

3. Was passiert, wenn “bauseits” bereitgestellte Materialien oder Arbeiten Mängel aufweisen?

Wenn “bauseits” bereitgestellte Materialien oder Arbeiten Mängel aufweisen, liegt die Verantwortung in der Regel beim Bauherrn oder der Person, die diese bereitgestellt hat. Der Hauptauftragnehmer ist in der Regel nicht verantwortlich für Mängel an “bauseits” bereitgestellten Materialien oder Arbeiten, es sei denn, dies ist im Vertrag anders festgelegt.

4. Kann “bauseits” in einem Bauvertrag verhandelt werden?

Ja, wie alle anderen Vertragsbestandteile kann auch “bauseits” verhandelt werden. Beide Parteien sollten ihre Erwartungen und Verantwortlichkeiten in Bezug auf “bauseits” bereitgestellte Materialien oder Arbeiten klar definieren und festlegen. Es kann hilfreich sein, einen Rechtsanwalt oder einen erfahrenen Bauvertragsexperten zu konsultieren, um sicherzustellen, dass der Vertrag fair und klar ist. 

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