Ratgeber Offene Küche
Inhaltsverzeichnis
Die Offene Küche ist nichts für jeden
Die offene Küche ist zum Symbol des modernen Wohn- und Lebensstils geworden. In den letzten Jahren preisen sowohl der Einzelhandel, als auch die Hersteller, die Aufhebung der Grenze zwischen Küche und übrigem Wohnbereich als geradezu den Entwicklungstrend an. Die Küche wird somit in den Mittelpunkt des Wohnbereichs gebracht. Eine offene Küche kann jedoch auch ein paar Probleme bereiten. Vorteile und Nachteile sollen im Folgenden etwas näher ausgeführt werden.
Einmal den Status eines Megatrends erreicht, wird ebendieser nicht mehr hinterfragt. So könnte man die Entwicklung der offenen Küche im Bereich der Inneneinrichtung getrost beschreiben. Die sogenannte “Entgrenzung” des Kochbereichs wird als modern und schick verkauft, Alternativen dazu werden kaum angeboten.
“Einrichtungskonzept der offenen Küche ist überlegen”
Frank Hüther vom Arbeitskreis Moderne Küche (AMK) berichtet stolz, dass bereits “ein Viertel aller Haushalte in Deutschland mit einer offenen Küche lebe”. Für ihn repräsentiert die offene Küche das “überlegene Einrichtungskonzept”. Mit Marc Nosthoff-Horstmann, Betreiber des Küchenstudios “Kitchen Art” in Krefeld, findet sich ein weiterer Vertreter des Pro-Lagers. Er weiß den Siegeszug der offenen Küche auch in Zahlen zu beschreiben. So seien heute schon “90 Prozent der Neubauten mit offenen Küchen ausgestattet”. Fast alle dieser Küchen sind mit dem Essbereich verbunden, die Hälfte zusätzlich auch mit dem Wohnraum.
Offene Küche hat auch Nachteile
Im Contra-Lager findet man die täglich mehrmals kochenden “Familien-Managerinnen”, die sich daran stören, dass sich trotz Dunstabzugshaube die Ausbreitung des Essensgeruches nicht ganz verhindern lasse. Auch der Blick auf die Essenszubereitung und die freie Sicht auf das dreckige Geschirr nachher ist nicht von allen gewollt.
Moderne Optik als Argument für die offene Küche
Laut Frank Hüther “bezeichnen 33 Prozent der Deutschen die Küche als ihren Lieblingsraum”. Insgesamt sei der Lebensstil wieder offener und kommunikativer geworden, vergleichbar mit dem Konzept der früheren Wohngemeinschaften (WGs).
Als sich der Küchen-Einzelhändler Marc Nosthoff-Horstmann vor einem Jahr für einen offenen Küchenbereich entschied, waren emotionale Gründe ausschlaggebend. Ihm und vielen anderen sei der “ästhetische Faktor einfach sehr wichtig”. Dazu gehörte für ihn auch der Einbau einer grifflosen Küche und die Verlegung eines Holzbodens im gesamten Kochwohnbereich.
Im Alltag kann die offene Küche ein Mehr an Arbeitsaufwand bedeuten
Sogar Nosthoff-Horstmann räumt ein, dass ein Holzboden im Küchenbereich in der Pflege mehr Aufwand bedeutet als die herkömmlichen Küchenfliesen und eine offene Küche im allgemeinen auch mehr Ordnung verlangt. Der Küchenexperte möchte keine Fronten aufbauen und meint abschließend, dass “sich schlussendlich jeder selber überlegen müsse, was ihm wichtig sei.”.
Fazit: Pro und Contra und die individuelle Entscheidung
Bevor man sich für oder gegen eine offene Küche entscheidet, besinnt man sich am besten der wichtigsten Vor- und Nachteile und deren persönlichen Wichtigkeit.
Die offene Küche macht das Kochen zum Gemeinschaftserlebnis, auch Kinder können mit eingebunden werden, wenn man bereit ist, ein gewisses Chaos zu dulden. Ermöglicht wird auch die Kommunikation zwischen Gastgebern und Gästen, oder fühlt man sich etwa wohler, wenn einem niemand in die Töpfe schaut? Ist man bereit, in leistungsstarke und leise Geräte zu investieren, um Gerüche und Lärm zu minimieren?
Wenn man sich selbst überlegt, wie viel Abgrenzung man möchte und braucht, wird es einem leichter fallen, für sich selbst das richtige Küchenkonzept zu bestimmen.
Denn schlussendlich sind die eigenen Lebensumstände und Präferenzen ausschlaggebend dafür, ob man sich pro oder contra offene Küche entscheidet.