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Passivhaus und Passivhäuser

Immer die gleiche Temperatur und keine Heizkosten das sind die wesentlichen Merkmalen von einem Passivhaus. Ein Passivhaus verbraucht nur wenig Energie, und ohne das die Bewohner in der kalten Jahreszeit dafür frieren müssen. Den für eine angenehme Temperatur im Haus sorgt die Abwärme von elektrischen Geräten, der Sonne, aber auch die Abwärme der Bewohner. Damit es zu keiner schlechten Luft im Haus kommt oder zu Nebenfolgen wie Schimmel, gibt es bei einem Passivhaus eine Lüftungsanlage die für den notwendigen Luftaustausch sorgt.

So funktioniert die Lüftungsanlage- Dämmung das A und O beim Passivhaus

Mithilfe der Lüftungsanlage wird die Innenluft mit der Außenluft ausgetauscht. Damit das Haus beim Lufttausch nicht auskühlt, gibt es den sogenannten Wärmetauscher in der Lüftungsanlage. Im Wärmetauscher treffen Innen- und Außenluft zusammen und es kommt zu einem Austausch. Der Clou daran, beim Zusammentreffen erwärmt sich die kalte Außenluft. So kann das Passivhaus nicht auskühlen. Damit auch sonst keine Wärme beim Haus verloren geht, verfügt ein Passivhaus über eine umfangreiche Wärmedämmung. Diese fängt beim Keller an, geht über die Fassade bis hin zum Dach. Auch die Fenster und Türen sorgen für eine gute Isolierung, so das eine Luftundurchlässigkeit gewährt ist. Wobei die Fenster und Türen nicht nur isolierend nach Außen sind, sondern auch nach innen. Gerade im Sommer ist dies besonders wichtig, da sonst das Haus aufgrund der sommerlichen Temperaturen überhitzen könnte. Dazu gehört auch das die Fenster richtig angeordnet werden, so vermeidet man zum Beispiel bei einem Passivhaus Fensterflächen nach Westen und Osten. Würde man darauf nicht achten, könnte es im Passivhaus zum sogenannten “Brutkasteneffekt” kommen.

Woher kommt das Warmwasser?

Eine Heizanlage sorgt in einem Haus nicht nur im Winter für Wärme, sondern ganzjährig für warmes Wasser. Warmes Wasser braucht man natürlich auch in einem Passivhaus. Hierzu findet ist in der Lüftungsanlage eine kleine Wärmepumpe integriert. Mithilfe der Wärmepumpe erfolgt dann die Brauchwassererwärmung. Wer jetzt denkt, dass sowohl die Lüftungsanlage als auch die Pumpe viel Technik erfordern, der täuscht sich. So findet die ganze Haustechnik in einem kleinen Schrank Platz. Heizungskeller wie man sie sonst für die Heizanlage, Kessel und sonstigen Hausanlagen kennt, gibt es bei einem Passivhaus nicht. Auch der Wartungsaufwand der Haustechnik ist gering, lediglich die Filter in der Lüftungsanlage müssen regelmäßig gewechselt werden. Verfügt man aber über handwerkliches Geschick, kann man dies auch selbst durchführen.

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Kosten und Zeit bei der Bauplanung berücksichtigen

Neben den vielen Vorteilen, die ein Passivhaus bietet, gibt es auch Nachteile. Gerade die Kosten sind bei einem Passivhaus im Vergleich zu einem klassischen Haus, deutlich teurer. Im Schnitt muss man bei einem Passivhaus mit fünf bis fünfzehn Prozent höheren Baukosten rechnen. Will man einen Altbau auf Passiv-Stand bringen, muss man sogar mit Kosten um bis zu 18 Prozent rechnen. Die hohen Kosten resultierem im Wesentlichen aufgrund des hohen Aufwand an Isolierung, und dieser Aufwand fängt bei einem Passivhaus schon beim Fundament an.

Möglichkeiten der Förderung durch den Staat

Abgefedert werden die hohen Kosten bei der Errichtung von einem Passivhaus durch staatliche Förderung. So gibt es unter anderem von der kfw-Bank entsprechende Darlehn mit besonders günstigen Zinsen, für Bauherren, die ein Passivhaus errichten möchten. Neben diesen Förderungen kann es je nach Bundesland noch Förderprogramme auf Landes- und Kommunalebene geben. Auch wenn am Anfang hohe Kosten anfallen, langfristig gesehen machen sich die Investitionen bezahlt, gerade im Hinblick auf die zunehmend steigenden Energiekosten. Je nach Größe vom Passivhaus muss man mit einer Zeitspange von bis zu zehn Jahren rechnen, bis sich ein Passivhaus finanziell rechnet.

Auch muss bei einem Passivhaus bedenken, dass die Bauzeit im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise meist deutlich länger ist.

Die Vor- und Nachteile von einem Passivhaus in der Übersicht

Wie bei jedem Sachverhalt, gibt es Vor- und Nachteile. Nachfolgend eine Übersicht der wesentlchen Vor- und Nachteilen bei einem Passivhaus.

Vorteile:

– Energieersparnis

– niedrige Kosten im Unterhalt

– kompakte Haustechnik.

Nachteile:

– hohe Baukosten im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise

– deutlich längere Bauzeit

Zusammenfassung

Abseits vom klassischen Wohnhaus bietet die Passivbauweise eine interessante Möglichkeit, wie man kosten- und umweltbewusst wohnen kann. Heizsysteme und hohe Energiekosten fallen bei einem Passivhaus nicht an, den das Haus wird durch die eigene Körperwärme, durch die Sonne oder durch elektrische Geräte im Haushalt geheizt. Damit dies möglich ist, eine aufwendige Bauweise notwendig. Den vom Fundament bis zum Dach muss alles isoliert sein. Die Passivbauweise bietet sich nicht nur bei Neubauten an, sondern auch Altbauten könnten auf einen Passiv-Standard gebracht werden.

Die Passivbauweise ist teils mit erheblichen Kosten verbunden, dies sollte man schon bei der Planung entsprechend berücksichtigen. Wer sich für die Passivbauweise entscheidet, kann staatliche Förderprogramme bei der Finanzierung in Anspruch nehmen.

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