Vogelfutter

Vögel im Garten Nahrung und Schutz vor der Kälte
Vögel im Garten Nahrung und Schutz vor der Kälte

Vogelfutter im Herbst und Winter: Kaufen oder Selbermachen? Der große Ratgeber für Vogelliebhaber in Deutschland

Die kalte Jahreszeit bringt besondere Herausforderungen für Wildvögel in Deutschland mit sich. Mit kürzeren Tagen und weniger Nahrung in der Natur benötigen viele Vögel Unterstützung, um den Winter zu überstehen. Die Vogelfütterung im Herbst und Winter ist daher für viele Natur- und Gartenfreunde eine wertvolle Möglichkeit, heimische Vogelarten zu unterstützen und gleichzeitig die Natur näher zu erleben. In diesem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die Vogelfütterung in Deutschland: Warum es sinnvoll ist, welches Futter geeignet ist und wie Sie es auch ganz einfach selbst herstellen können.

Was ist wichtig bei der Vogelfütterung im Herbst und Winter?

Die kalten Temperaturen und der begrenzte Zugang zu Nahrung setzen Wildvögel im Winter unter Stress. In der Natur stehen nur wenige Beeren, Samen und Insekten zur Verfügung, was die Vogelfütterung im Winter besonders bedeutsam macht. Gerade in Stadtgebieten oder dicht besiedelten Regionen haben Vögel oft kaum Zugang zu natürlicher Nahrung.

Warum Wildvögel auf zusätzliches Futter angewiesen sein könnten

Viele heimische Vogelarten wie Meisen, Finken oder Spatzen verbrauchen im Winter viel Energie, um ihre Körpertemperatur zu halten. Da sie in der Natur nur schwer ausreichend Nahrung finden, sind sie oft auf zusätzliche Quellen angewiesen, um zu überleben. Wildvögel füttern im Winter bedeutet, ihnen die benötigten Nährstoffe in Form von Fett, Proteinen und Vitaminen bereitzustellen.

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Warum sollte man Vogelfutter kaufen oder selbermachen?

Die Entscheidung, Vogelfutter zu kaufen oder selbst herzustellen, hängt oft von den eigenen Vorlieben und Möglichkeiten ab. Beide Optionen haben ihre Vorteile und Nachteile.

Vorteile und Nachteile von gekauftem Vogelfutter

  • Vorteile: Gekauftes Vogelfutter ist oft speziell für bestimmte Vogelarten zusammengestellt und bietet eine ausgewogene Mischung aus Samen, Nüssen und weiteren Nährstoffen. Es ist sofort einsatzbereit und erspart Zeit.
  • Nachteile: Bei gekauftem Vogelfutter besteht die Gefahr, dass minderwertige Zutaten enthalten sind oder Plastikverpackungen die Umwelt belasten. Außerdem kann es teurer sein als selbstgemachtes Futter.

Möglichkeiten und Vorteile der Herstellung von eigenem Vogelfutter

Vogelfutter selbermachen ist eine umweltfreundliche und kostengünstige Alternative. Sie können die Inhaltsstoffe selbst auswählen und auf Plastikverpackungen verzichten. Zudem ist das Herstellen eigener Mischungen eine tolle Möglichkeit, Kindern die heimische Natur und die Bedeutung des Vogelschutzes näherzubringen.

Verschiedene Arten von Vogelfutter

Es gibt eine Vielzahl von Vogelfuttersorten, die sich in Zusammensetzung und Nährstoffgehalt unterscheiden. Jede Futtersorte eignet sich für unterschiedliche Vogelarten.

Übersicht über verschiedene Futtersorten

  • Körnermischungen: Perfekt für Körnerfresser wie Spatzen und Finken. Diese Mischungen enthalten häufig Sonnenblumenkerne, Hirse und Hafer.
  • Fettfutter: Dieses Futter bietet einen hohen Energiegehalt und ist ideal für Meisen und Kleiber, die kalorienreiches Futter bevorzugen.
  • Meisenknödel: Diese Mischung aus Fett und Körnern ist einfach an Ästen aufzuhängen und besonders beliebt bei Meisen und Spechten.

Welche Arten von Futter für welche Vogelarten geeignet sind

Die Wahl des Futters hängt von den Vogelarten ab, die Sie unterstützen möchten. Während Körnerfresser wie Finken und Sperlinge Samen bevorzugen, sind Meisen und Kleiber auf Fettfutter angewiesen, das ihnen zusätzliche Energie liefert.

Vogelfutter selber herstellen: DIY-Anleitungen

Das Herstellen von Vogelfutter ist nicht nur einfach, sondern auch kostengünstig und nachhaltig.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für einfaches, selbstgemachtes Vogelfutter

  1. Zutaten sammeln: Sie benötigen Sonnenblumenkerne, Nüsse, Haferflocken und ungesalzenes Fett (z. B. Kokosfett).
  2. Fett schmelzen: Erwärmen Sie das Fett vorsichtig, bis es flüssig ist.
  3. Zutaten vermischen: Geben Sie die Samen und Körner zum Fett und vermengen Sie alles gut.
  4. Füllen und formen: Die Mischung in Formen füllen oder Kugeln daraus formen und abkühlen lassen.

Tipps für die Wahl der Zutaten und für die Lagerung

Vermeiden Sie Salz und gewürzte Zutaten. Die fertigen Futterformen können an einem kühlen, trockenen Ort aufbewahrt und nach Bedarf verwendet werden.

Wann und wie oft sollte man füttern?

Die richtige Fütterungszeit ist entscheidend, um Wildvögel optimal zu unterstützen. Es wird empfohlen, bereits im Herbst mit dem Füttern zu beginnen, da die Vögel so genügend Energie für den Winter aufbauen können.

Empfohlene Fütterungszeiten und -intervalle

Am besten füttert man früh am Morgen, wenn die Vögel nach der Nacht hungrig sind, und am späten Nachmittag, damit sie vor Einbruch der Nacht noch einmal Energie tanken können.

Hinweise, worauf man achten sollte, um Vögel optimal zu unterstützen

Achten Sie darauf, das Futter regelmäßig nachzufüllen und das Futterhaus sauber zu halten, um Krankheitsübertragungen zu vermeiden.

Wo und wie Vogelfutterstellen im Garten platzieren?

Die Platzierung der Vogelfutterstellen ist für die Sicherheit und das Wohl der Vögel entscheidend.

Empfehlungen für die besten Orte im Garten zur Fütterung

Platzieren Sie das Futter an einer geschützten Stelle, idealerweise in der Nähe von Bäumen oder Sträuchern. So können die Vögel bei Gefahr schnell Zuflucht finden.

Tipps zur Sicherheit der Vögel und Hygiene am Futterplatz

Ein wettergeschütztes Futterhäuschen und regelmäßiges Reinigen helfen, das Futter trocken und hygienisch zu halten. Vermeiden Sie Plätze, an denen Katzen Zugang haben.

Umweltfreundliche Vogelfütterung: Nachhaltige Tipps

Wer die Vogelfütterung nachhaltig gestalten möchte, kann auf umweltschonende Materialien setzen und auf unnötige Verpackungen verzichten.

Ideen, wie Vogelfütterung nachhaltig und umweltschonend gestaltet werden kann

Verwenden Sie wiederverwendbare Futterstationen und verzichten Sie auf Plastiksäcke oder -netze. Selbstgemachte Meisenknödel können Sie einfach in Kokosnussschalen oder anderen natürlichen Behältern aufhängen.

Hinweise zur Vermeidung von Plastik und zur Verwendung natürlicher Materialien

Bieten Sie Futterstationen aus Holz oder Metall an, die robuster und langlebiger sind als Kunststoffalternativen.

Welche Kosten kommen auf Vogelfütterer zu?

Je nach Umfang der Fütterung können die Kosten für Vogelfutter unterschiedlich ausfallen. Ein selbstgemachtes Futter ist oft kostengünstiger und nachhaltiger.

Überblick über die Kosten für gekauftes Vogelfutter und DIY-Alternativen

Gekauftes Vogelfutter kann saisonal und je nach Qualität variieren. Selbstgemachtes Futter spart Geld und erlaubt Ihnen die volle Kontrolle über die Zutaten.

Tipps zur kostengünstigen und effektiven Fütterung

Achten Sie auf saisonale Angebote oder kaufen Sie Futter in größeren Mengen, um Kosten zu sparen. Die Herstellung eigener Mischungen aus preiswerten Zutaten wie Haferflocken und Sonnenblumenkernen ist ebenfalls eine gute Alternative.

Häufige Leserfragen zum Thema Vogelfutter


1. Wann sollte man mit der Vogelfütterung beginnen und wann aufhören?


Der optimale Zeitpunkt für den Beginn der Vogelfütterung ist im Herbst, idealerweise ab Ende Oktober. Zu diesem Zeitpunkt bereiten sich die Vögel auf die kälteren Temperaturen vor und suchen nach Energiequellen, um ihre Körperreserven aufzubauen. Die Fütterung kann dann den ganzen Winter über fortgesetzt werden, bis die Natur im Frühling wieder genug Futter anbietet.

Experten-Tipp: Einige Naturschutzexperten empfehlen, das Futter sogar bis Ende April bereitzustellen, da es für viele Vögel nach einem strengen Winter schwer ist, auf natürliche Weise genug Nahrung zu finden.

2. Muss ich die Futterstelle regelmäßig reinigen, und wenn ja, wie?


Ja, die Sauberkeit der Futterstelle ist entscheidend, um die Gesundheit der Vögel zu schützen. Schmutz und altes Futter können Krankheitskeime enthalten, die sich leicht unter den Vögeln verbreiten.

Reinigungstipps:

  • Entfernen Sie täglich altes und nasses Futter.
  • Waschen Sie die Futterstelle mindestens einmal pro Woche mit heißem Wasser und einer Bürste. Verwenden Sie dabei keine scharfen Reinigungsmittel.
  • Lassen Sie die Futterstelle gut trocknen, bevor Sie neues Futter einfüllen.

Regelmäßige Reinigung hilft, Krankheiten wie Trichomonadeninfektionen zu verhindern, die durch Futterreste und Schmutz übertragen werden können.

3. Welche Futtersorten sind für welche Vogelarten besonders geeignet?


Jede Vogelart hat spezifische Nahrungsbedürfnisse, die durch verschiedene Futtersorten abgedeckt werden können:

  • Sperlinge und Finken bevorzugen Körnerfutter und Samen wie Sonnenblumenkerne und Hirse.
  • Meisen lieben energiereiche Fettprodukte, wie Fettfutter und Meisenknödel.
  • Spechte und Kleiber bevorzugen Nüsse und Fettfutter, die ihnen die nötige Energie für die kalte Jahreszeit geben.

Experten-Tipp: Um eine vielfältige Vogelwelt anzulocken, können Sie mehrere Futtersorten und Futterstationen kombinieren. So schaffen Sie ein naturnahes Umfeld, das unterschiedliche Arten anzieht.

4. Kann ich auch Küchenabfälle verfüttern?


Manche Küchenabfälle können tatsächlich an Vögel verfüttert werden, jedoch nur in Maßen und mit Bedacht. Ideal sind ungesalzene und unverarbeitete Lebensmittel, die Vögel im Winter gut verwerten können.

Geeignet sind:

  • Ungesalzene, ungewürzte Nüsse
  • Obst wie Äpfel oder Birnen (klein geschnitten)
  • Haferflocken oder trockenes Brot, allerdings nur in geringen Mengen und ungesalzen

Nicht geeignet sind gewürzte Speisen, gesalzenes oder gebratenes Essen sowie Brotkrumen in größeren Mengen. Diese können für die Vögel ungesund sein und führen oft zu Magenbeschwerden.

5. Wie kann ich verhindern, dass andere Tiere wie Eichhörnchen das Vogelfutter fressen?


Eichhörnchen und andere Kleintiere sind geschickt darin, an Vogelfutter zu gelangen. Es gibt jedoch einige Methoden, um sie von der Futterstelle fernzuhalten:

  • Speziell gesicherte Futterspender verwenden, die nur Vögel erreichen können. Diese Spender haben oft einen Schutzmechanismus, der das Futter verdeckt, wenn ein schwereres Tier, wie ein Eichhörnchen, sich darauf setzt.
  • Futterstellen so platzieren, dass sie für Kletterer schwer zugänglich sind, beispielsweise auf Stangen mit glatten Oberflächen.
  • Alternativ können Sie kleine Mengen Futter speziell für Eichhörnchen auslegen, beispielsweise eine Schale mit Nüssen, damit sie weniger Interesse am Vogelfutter haben.

6. Kann ich Vogelfutter im Haus oder auf dem Balkon anbieten?


Ja, Fütterung ist auch im Haus oder auf dem Balkon möglich. Es ist jedoch wichtig, Rücksicht auf die Nachbarn und die Hygiene zu nehmen, um unerwünschte Gäste oder Unordnung zu vermeiden.

Tipps für die Balkonfütterung:

  • Verwenden Sie kleine, geschlossene Futterspender, die das Futter sauber halten.
  • Reinigen Sie die Umgebung regelmäßig, um Verschmutzungen zu vermeiden.
  • Achten Sie darauf, dass herabfallendes Futter nicht zu Schäden oder Unordnung bei Nachbarn führt.

7. Warum kommen manche Vögel trotz Futterstelle nicht in meinen Garten?


Vögel sind vorsichtig und brauchen manchmal Zeit, um eine neue Futterstelle anzunehmen. Ein weiterer Faktor ist die Umgebung. Offene und gut geschützte Standorte, ausreichend Deckung durch Sträucher und Bäume sowie eine ruhige Umgebung sind ausschlaggebend.

Experten-Tipp: Locken Sie Vögel an, indem Sie mehrere Futterarten anbieten und Geduld haben. Pflanzen Sie im Frühling Vogel-freundliche Pflanzen wie Beerensträucher, die natürlichen Schutz bieten und die Vögel langfristig an Ihren Garten binden.

8. Wie kann ich sicherstellen, dass meine Futterstelle umweltfreundlich ist?


Eine umweltfreundliche Futterstelle lässt sich einfach gestalten:

  • Verwenden Sie plastikfreie Futterspender aus Metall oder Holz.
  • Setzen Sie auf wiederverwendbare Futterstationen statt auf Einweg-Plastiknetze.
  • Verwenden Sie natürliche Behälter wie leere Kokosnussschalen oder Zapfen, in die Sie Fettfutter geben können.

Durch diese Maßnahmen vermeiden Sie unnötigen Plastikabfall und schaffen eine Futterstelle, die der Natur keinen Schaden zufügt.

9. Was sollte ich tun, wenn ich kranke oder verletzte Vögel an der Futterstelle entdecke?


Kranke Vögel sollten nicht gefüttert werden, da sich Krankheiten schnell auf andere Tiere übertragen können. Wenn Sie einen kranken oder verletzten Vogel sehen:

  • Entfernen Sie das Futter sofort und reinigen Sie die Futterstelle gründlich.
  • Kontaktieren Sie, wenn möglich, einen Vogelschutzverein oder eine Tierklinik, um den Vogel fachgerecht versorgen zu lassen.
  • Setzen Sie die Fütterung erst dann fort, wenn der Vogel verschwunden ist und die Futterstelle gereinigt wurde.

10. Gibt es einen Unterschied zwischen Sommer- und Winterfütterung?


Ja, im Sommer sind die Nahrungsbedürfnisse der Vögel anders. Während im Winter energiereiches Futter notwendig ist, sollte im Sommer proteinreiches Futter angeboten werden, das den Vögeln hilft, ihre Jungen zu versorgen.

Winterfutter: Fettfutter, Nüsse, Samen Sommerfutter: Insektenreiche Nahrung wie Mehlwürmer, Beeren, proteinreiche Körner

Im Sommer ist es zudem ratsam, Wasserstellen im Garten bereitzustellen, da Wasser für Vögel oft schwieriger zu finden ist als Nahrung.

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Jan Oliver Fricke
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