Spargel

Spargel selber anbauen Experten-Tipps für Hobbygärtner und Genießer
Spargel selber anbauen Experten-Tipps für Hobbygärtner und Genießer

Spargel selber anbauen: Experten-Tipps für Hobbygärtner und Genießer

Spargel gehört zu den edelsten Gemüsesorten und ist seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil der gehobenen Küche. Für Hobbygärtner bietet der Spargelanbau eine spannende Herausforderung und zugleich die Möglichkeit, das Gemüse frisch und unbehandelt zu genießen. Neben dem kulinarischen Genuss bereichert Spargel durch seinen mehrjährigen Wuchs den Garten und ist ein echter Blickfang.

Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie Spargel selber pflanzen und erfolgreich pflegen können. Von der Auswahl des richtigen Standorts über die Pflanzung bis hin zur Ernte erhalten Sie praktische Tipps, die Ihnen den Einstieg in den Spargelanbau erleichtern.


Was ist Spargel
Was ist Spargel

Was ist Spargel?

Botanische Einordnung (Asparagus officinalis)

Spargel gehört zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Die Pflanze ist mehrjährig und bildet unterirdische Rhizome, aus denen die begehrten Sprossen sprießen. Der lateinische Name „Asparagus officinalis“ deutet auf seine medizinische Verwendung in der Vergangenheit hin.

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Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel

Der Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel liegt vor allem in der Anbaumethode:

  • Weißer Spargel wächst unter der Erde und wird gestochen, bevor er das Licht erreicht. Dadurch bleibt er blass.
  • Grüner Spargel wächst über der Erde und entwickelt durch die Sonne die grüne Farbe. Er ist geschmacklich kräftiger und leichter anzubauen.

Ernährungsvorteile und kulinarische Bedeutung

Spargel ist kalorienarm, reich an Ballaststoffen, Vitaminen (A, C, E, K) und wichtigen Mineralstoffen wie Kalium und Eisen. Er ist ein natürlicher Entwässerer und unterstützt die Nierenfunktion. In der Küche ist Spargel vielseitig einsetzbar – ob klassisch mit Sauce Hollandaise, als Zutat in Salaten oder als Beilage zu Fleischgerichten.


Herkunft des Spargels

Ursprung des Spargels und Verbreitung in der Welt

Spargel hat eine lange Geschichte und wurde schon im alten Ägypten und Rom kultiviert. Die Römer verbreiteten die Pflanze in Europa, wo sie zunächst als Heilpflanze genutzt wurde. Mit der Zeit entwickelte sich Spargel zu einem geschätzten Gemüse, insbesondere in Mittel- und Westeuropa.

Geschichtliche Bedeutung und Anbau in Deutschland

In Deutschland wird Spargel seit dem 16. Jahrhundert angebaut. Besonders in Regionen wie dem Spargelanbaugebiet Beelitz oder Schwetzingen hat der Anbau Tradition. Heute gilt Deutschland als einer der führenden Produzenten von weißem Spargel in Europa, und die jährliche Spargelsaison ist ein kulinarisches Highlight.


Aussehen und Wuchs

Beschreibung der Pflanze: Wurzeln, Stängel und Blüten

Die Spargelpflanze bildet ein komplexes Wurzelsystem aus Rhizomen, aus denen jedes Jahr neue Sprossen austreiben. Die Sprossen, die wir als Gemüse ernten, entwickeln sich später zu hoch aufragenden, dünnen Stängeln mit feinen nadelartigen Blättern. Im Sommer bildet die Pflanze kleine gelbliche Blüten, die sich später in rote Beeren verwandeln.

Unterschiede im Wachstum zwischen grünem und weißem Spargel

  • Weißer Spargel wird in sogenannten Spargeldämmen angebaut, damit die Triebe vor Sonnenlicht geschützt bleiben. Das Ernten erfolgt mühsam per Hand mit speziellen Spargelstechern.
  • Grüner Spargel wächst frei und ist weniger arbeitsintensiv in der Pflege, da keine Abdeckung erforderlich ist. Er benötigt jedoch mehr Platz, da die Triebe höher wachsen.

Standort und Boden

Idealer Standort: Sonnige Lage bevorzugt

Spargel gedeiht am besten in sonnigen bis leicht halbschattigen Lagen. Ein windgeschützter Standort sorgt dafür, dass die Pflanzen nicht unnötig gestresst werden.

Bodenanforderungen: Sandige, gut durchlässige Böden

Ein gut durchlässiger, sandiger Boden ist für den Spargelanbau ideal. Staunässe sollte vermieden werden, da sie die Wurzeln schädigen kann. Eine gute Bodenstruktur fördert das Wachstum der Sprossen.

Optimale pH-Werte und Vorbereitung des Bodens

Der Boden sollte einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5 haben. Vor der Pflanzung ist es wichtig, den Boden gründlich umzugraben und mit reifem Kompost oder Stallmist zu düngen. Eine Bodenprobe hilft, den genauen Nährstoffbedarf zu ermitteln. Die Vorbereitung des Bodens ist ein entscheidender Faktor für eine reiche Ernte.


Aussaat und Vermehrung

Anzucht aus Samen oder Pflanzung von Wurzelstöcken

  • Samenanzucht: Die Anzucht aus Samen ist kostengünstig, jedoch zeitaufwendig. Bis zur ersten Ernte dauert es etwa 3 Jahre.
  • Wurzelstöcke (Spargelpflanzen): Bereits vorgezogene Wurzelstöcke ermöglichen eine Ernte schon im zweiten Jahr und sind ideal für Hobbygärtner, die schnelle Ergebnisse wünschen.

Vor- und Nachteile der Methoden

  • Samenanzucht: Günstiger, erlaubt größere Auswahl an Sorten, erfordert Geduld.
  • Wurzelstöcke: Teurer, schnellerer Start, bewährte Qualität.

Zeitpunkt für die Aussaat

  • Samenanzucht: Ab März im Gewächshaus oder auf der Fensterbank.
  • Wurzelstöcke pflanzen: Idealer Zeitpunkt ist das zeitige Frühjahr (März bis April), sobald der Boden frostfrei ist.

Pflanzung

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung von Spargel

  1. Boden vorbereiten: Boden tief lockern, Unkraut entfernen, organischen Dünger einarbeiten.
  2. Graben ausheben: Ziehen Sie einen 30 cm tiefen und 40 cm breiten Graben.
  3. Wurzelstöcke setzen: Die Wurzelstöcke mit den Triebspitzen nach oben in den Graben legen. Abstand zwischen den Pflanzen: 30–40 cm.
  4. Graben auffüllen: Erst eine dünne Schicht Erde über die Wurzeln geben. Mit dem Wachstum der Triebe den Graben schrittweise auffüllen.

Abstand zwischen den Pflanzen und Reihen

  • Pflanzenabstand: 30–40 cm.
  • Reihenabstand: 1,5 Meter (besonders wichtig bei weißem Spargel, der in Dämmen wächst).

Tipps für den erfolgreichen Start

  • Wählen Sie eine sortechte und resistente Sorte.
  • Gießen Sie nach der Pflanzung gründlich.
  • Halten Sie den Boden unkrautfrei und locker.

Pflege des Spargels

Regelmäßige Bewässerung und Düngung

  • Bewässerung: Halten Sie den Boden feucht, besonders während der Wachstumsperiode. Staunässe vermeiden!
  • Düngung: Spargel benötigt nährstoffreiche Böden. Düngen Sie im Frühjahr mit organischem Dünger wie Kompost oder Hornmehl. Im Herbst ist eine Kaliumgabe sinnvoll.

Entfernung von Unkraut und Mulchen

  • Unkraut regelmäßig entfernen, da Spargel Konkurrenz empfindlich ist.
  • Mulchen schützt vor Feuchtigkeitsverlust und Unkrautwuchs.

Überwinterung und langfristige Pflege

  • Spargel ist winterhart. Im Herbst die welken Pflanzenteile abschneiden und den Boden mit Kompost oder Mulch bedecken. Dies schützt die Wurzeln und versorgt den Boden mit Nährstoffen.

Ernte und Verwertung

Wann und wie Spargel geerntet wird

  • Erntezeit: April bis Juni (genaue Zeit hängt von der Region ab).
  • Weißer Spargel: Sprossen werden gestochen, sobald sie knapp die Erdoberfläche erreichen.
  • Grüner Spargel: Ernten, wenn die Triebe 20–25 cm lang sind.

Unterschiede bei grünem und weißem Spargel

  • Weißer Spargel erfordert sorgfältiges Stechen und das Nachfüllen der Dämme.
  • Grüner Spargel ist einfacher zu ernten und erfordert keine Dämme.

Tipps zur Lagerung und Verarbeitung in der Küche

  • Spargel sofort nach der Ernte kühl lagern. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen bleibt er bis zu 2 Tage frisch.
  • Spargel kann roh, gekocht oder gebraten genossen werden. Besonders lecker: Spargelsuppe, Aufläufe oder als Beilage zu Fisch und Fleisch.

Krankheiten und Schädlinge

Häufige Probleme

  • Spargelfliege: Die Larven schädigen junge Triebe.
  • Rostpilz: Führt zu braunen Flecken und vermindert die Ernte.
  • Fusarium-Welke: Eine Pilzerkrankung, die Wurzeln und Triebe befällt.

Vorbeugung und natürliche Bekämpfungsmethoden

  • Vorbeugung: Gesunder Boden, Fruchtwechsel und resistente Sorten.
  • Bekämpfung: Natürliche Feinde fördern (z. B. Marienkäfer gegen Spargelfliege) und befallene Pflanzenteile sofort entfernen. Hausmittel wie Brennnessel- oder Knoblauchjauche stärken die Pflanze und wirken pilzhemmend.

Die besten Tipps & Hausmittel

Praktische Tipps für Hobbygärtner

  • Verwenden Sie Mulch oder schwarze Folie, um die Ernte zu beschleunigen und Unkraut zu reduzieren.
  • Biologische Dünger wie Kompost oder Stallmist fördern gesundes Wachstum.

Hausmittel gegen Krankheiten und Schädlinge

  • Knoblauch oder Zwiebeln in der Nähe von Spargel pflanzen, um Schädlinge fernzuhalten.
  • Brennnesseltee als Stärkungsmittel für die Pflanzen.

Tricks für eine bessere Ernte und geschmacklichen Genuss

  • Den Spargel möglichst morgens ernten, da er zu dieser Zeit besonders knackig ist.
  • Regelmäßige Bodenpflege und eine konsequente Unkrautentfernung steigern die Qualität der Ernte.

Mit diesen umfassenden Tipps steht dem erfolgreichen Spargelanbau in Ihrem Garten nichts mehr im Wege. Der Genuss von selbst angebautem, frisch geerntetem Spargel ist die Mühe wert!


Häufige Leserfragen zum Thema Spargel

1. Wann ist die beste Zeit, um Spargel zu pflanzen?

Die ideale Zeit für die Pflanzung von Spargel ist im Frühjahr, sobald der Boden frostfrei ist, also etwa zwischen März und April. Wichtig ist, dass der Boden gut vorbereitet ist – tiefgründig gelockert, unkrautfrei und mit Kompost oder organischem Dünger angereichert. Früh gepflanzter Spargel hat ausreichend Zeit, starke Wurzeln zu entwickeln und wird im Folgejahr ertragreicher.


2. Wie lange dauert es, bis ich meinen selbst gepflanzten Spargel ernten kann?

Spargel erfordert Geduld.

  • Aus Samen gezogen: Die erste Ernte ist erst nach 3 Jahren möglich.
  • Aus Wurzelstöcken (Spargelpflanzen): Eine kleine Ernte ist im zweiten Jahr nach der Pflanzung möglich.
    Die Wartezeit ist notwendig, damit die Pflanze ausreichend Energie für ein langfristiges Wachstum sammelt. Ab dem dritten Jahr können Sie dann jährlich ernten – in der Regel über einen Zeitraum von etwa 8–10 Jahren.

3. Was ist der Unterschied zwischen grünem und weißem Spargel?

  • Grüner Spargel wächst über der Erde und bildet durch das Sonnenlicht Chlorophyll, was ihm seine grüne Farbe gibt. Er ist einfacher anzubauen, benötigt keine Dämme und hat einen intensiveren Geschmack.
  • Weißer Spargel wächst unter der Erde in Dämmen. Da er kein Licht sieht, bleibt er weiß. Sein Geschmack ist milder und erfordert spezielle Anbaumethoden wie das regelmäßige Anhäufeln von Erde.

Grüner Spargel eignet sich besonders für Hobbygärtner, da er weniger arbeitsintensiv ist.


4. Welcher Standort ist am besten für den Spargelanbau geeignet?

Spargel liebt einen sonnigen, windgeschützten Standort. Der Boden sollte leicht, sandig und gut durchlässig sein, da Staunässe die Wurzeln schädigen kann. Achten Sie auf einen pH-Wert zwischen 6,0 und 7,5. Schwere, lehmige Böden eignen sich weniger gut, können aber durch Zugabe von Sand verbessert werden.


5. Wie pflege ich meinen Spargel, damit er gesund bleibt?

  • Bewässerung: Halten Sie den Boden während der Wachstumsphase feucht, aber vermeiden Sie Staunässe.
  • Düngung: Düngen Sie im Frühjahr mit Kompost oder Hornmehl und im Herbst mit einem kaliumreichen Dünger.
  • Unkraut entfernen: Spargel mag keine Konkurrenzpflanzen. Halten Sie das Beet unkrautfrei und mulchen Sie, um Feuchtigkeit zu bewahren.
  • Überwinterung: Im Herbst die welken Pflanzenteile abschneiden und das Beet mit einer Mulchschicht bedecken, um die Wurzeln zu schützen.

6. Welche Krankheiten und Schädlinge können meinen Spargel befallen?

  • Spargelfliege: Die Larven beschädigen junge Triebe. Vorbeugung durch Netze und Mulchen.
  • Rostpilz: Verursacht braune Flecken. Entfernen Sie befallene Pflanzenteile und fördern Sie eine gute Luftzirkulation.
  • Fusarium-Welke: Eine Pilzerkrankung, die durch übermäßige Feuchtigkeit gefördert wird. Ein gut drainierter Boden ist die beste Vorsorge.

Natürliche Mittel wie Brennnesseljauche stärken die Pflanzen und wirken vorbeugend gegen Krankheiten.


7. Wie und wann ernte ich meinen Spargel richtig?

Die Spargelsaison beginnt je nach Region etwa Mitte April und endet traditionell am Johannistag (24. Juni).

  • Weißer Spargel: Mit einem speziellen Spargelstecher knapp unter der Erde abschneiden, sobald die Triebe die Oberfläche durchbrechen.
  • Grüner Spargel: Wenn die Triebe etwa 20–25 cm lang sind, mit einem scharfen Messer abschneiden.

Ernten Sie regelmäßig, um das Wachstum neuer Sprossen anzuregen, und achten Sie darauf, die Pflanze nicht zu überstrapazieren.


8. Wie kann ich Spargel am besten lagern und verwenden?

  • Lagerung: Wickeln Sie den Spargel in ein feuchtes Tuch und bewahren Sie ihn im Kühlschrank auf. So bleibt er 2–3 Tage frisch. Alternativ kann er blanchiert und eingefroren werden, um ihn länger haltbar zu machen.
  • Verwendung: Spargel kann roh, gekocht, gedünstet oder gebraten genossen werden. Besonders beliebt sind klassische Gerichte wie Spargel mit Sauce Hollandaise, Spargelsalate oder Spargelsuppe. Grüner Spargel eignet sich auch hervorragend für den Grill.
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Jan Oliver Fricke
Als Herausgeber des Online Magazine Haus & Garten ist es mir eine Freude, die Leser über Interessante Themen zu informieren und meine Erfahrungen zu teilen.

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