Ratgeber In 6 Schritten zum Balkonkraftwerk – Planung, Anmeldung und Betrieb leicht gemacht
Ratgeber In 6 Schritten zum Balkonkraftwerk – Planung, Anmeldung und Betrieb leicht gemacht

Ratgeber: In 6 Schritten zum Balkonkraftwerk – Planung, Anmeldung und Betrieb leicht gemacht

Steckersolargeräte, oft als Balkonkraftwerke bezeichnet, sind in Deutschland immer beliebter geworden. Die Gründe liegen auf der Hand: vereinfachte Anmeldungen, sinkende Anschaffungskosten und der Wunsch, nachhaltiger zu leben. Sie bieten Haushalten die Möglichkeit, auf einfache Weise eigenen Solarstrom zu erzeugen und so Energiekosten zu sparen. Doch wie funktioniert ein Balkonkraftwerk, und was ist bei der Planung und Installation zu beachten? Unser Ratgeber liefert Ihnen alle notwendigen Informationen – Schritt für Schritt.


Was ist ein Balkonkraftwerk?

Definition und Funktionsweise

Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte Mini-Solaranlage, die einfach an Balkonbrüstungen, Fassaden oder im Garten installiert werden kann. Die Anlage besteht meist aus:

  • Solarmodulen, die Sonnenenergie in elektrische Energie umwandeln,
  • einem Wechselrichter, der den Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandelt,
  • einem Anschluss, der die gewonnene Energie direkt über die Steckdose in das Stromnetz Ihres Hauses einspeist.

Im Gegensatz zu großen Solaranlagen, die eine umfangreiche Planung und Genehmigung benötigen, ist ein Balkonkraftwerk einfach in Betrieb zu nehmen und benötigt meist nur eine Anmeldung im Marktstammdatenregister.

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Vorteile gegenüber traditionellen Solaranlagen

  1. Einfache Installation: Kein Fachbetrieb erforderlich, oft können die Geräte selbst montiert werden.
  2. Kostenersparnis: Balkonkraftwerke sind deutlich günstiger als große Solaranlagen. Die Preise beginnen schon bei wenigen Hundert Euro.
  3. Flexibilität: Die Geräte sind leicht abbaubar und können beim Umzug mitgenommen werden.
  4. Schnelle Amortisation: Durch die Einsparung bei Stromkosten zahlt sich ein Balkonkraftwerk oft innerhalb weniger Jahre aus.
  5. Geringer Verwaltungsaufwand: Keine komplexen Genehmigungsverfahren – nur eine einfache Anmeldung ist erforderlich.

Einsatzmöglichkeiten und typische Leistungskapazitäten

Ein Balkonkraftwerk eignet sich besonders für:

  • Wohnungen mit Balkon oder Terrasse,
  • Einfamilienhäuser, die zusätzlichen Strombedarf abdecken möchten,
  • Mieter und Eigentümer, die einen Beitrag zur Energiewende leisten möchten.

Die Leistungskapazität eines Balkonkraftwerks beträgt in der Regel bis zu 800 Watt, was für den Betrieb kleiner Haushaltsgeräte oder die Grundversorgung mit Strom ausreicht. Die Solarmodule können bis zu 2 kWp (Kilowatt Peak) haben, wodurch selbst bei suboptimalen Lichtverhältnissen eine gute Energieausbeute gewährleistet ist.

Ein Balkonkraftwerk ist der ideale Einstieg in die Welt der Solarenergie. Es kombiniert Umweltbewusstsein mit finanziellen Vorteilen – eine Win-Win-Situation für jeden Haushalt!


Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Installation

Schritt 1: Vermieter oder WEG um Erlaubnis fragen

Bevor Sie ein Balkonkraftwerk installieren, sollten Sie die Zustimmung des Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) einholen.

  • Rechtliche Vorgaben: Seit 2024 gelten Balkonkraftwerke als „privilegierte Maßnahmen“. Das bedeutet, Vermieter oder WEG können die Installation nur noch aus schwerwiegenden Gründen ablehnen, wie etwa bei unzumutbaren baulichen Beeinträchtigungen.
  • Tipps zur Kommunikation: Erklären Sie den Nutzen der Anlage, wie die Einsparung von Energiekosten und die Förderung nachhaltiger Energie. Ein schriftliches Antragsformular kann helfen, den Prozess zu beschleunigen.

Schritt 2: Förderung beantragen

Einige Kommunen und Bundesländer bieten Förderprogramme für Balkonkraftwerke an.

  • Verfügbare Fördermöglichkeiten: Zuschüsse variieren je nach Region. Informieren Sie sich bei Ihrer Stadt- oder Kreisverwaltung oder auf den Webseiten der jeweiligen Energieagenturen.
  • Beantragung: Häufig werden Kaufnachweis und technische Daten der Anlage benötigt. Starten Sie den Antrag frühzeitig, da die Bearbeitung Zeit in Anspruch nehmen kann.

Schritt 3: Hardware auswählen und besorgen

Die Wahl der richtigen Hardware ist entscheidend für die Effizienz Ihres Balkonkraftwerks.

  • Auswahlkriterien: Achten Sie auf die Größe und Leistung der Solarmodule, den Wechselrichter sowie die Kompatibilität mit Ihrem Stromnetz.
  • Nutzung des Stecker-Solar-Simulators: Tools wie der Simulator der HTW Berlin helfen Ihnen, die ideale Leistung für Ihre Standortbedingungen zu berechnen.
  • Empfehlung: Wählen Sie ein Balkonkraftwerk mit einer maximalen Einspeiseleistung von 800 Watt, um gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen.

Schritt 4: Technik in Betrieb nehmen

Sobald die Hardware verfügbar ist, kann die Installation beginnen.

  • Standortwahl: Idealerweise sollten die Solarmodule nach Süden ausgerichtet und frei von Schatten platziert werden – auf dem Balkon, an der Fassade oder im Garten.
  • Anschlussmöglichkeiten: Die meisten Geräte können über eine handelsübliche Steckdose angeschlossen werden. Einige Förderprogramme verlangen jedoch eine spezielle Einspeisesteckdose.
  • Zählerregelungen: Wenn Sie noch einen alten Ferraris-Zähler haben, dürfen Sie die Anlage vorübergehend anschließen. Bei der Nutzung moderner digitaler Zähler wird überschüssiger Strom ins Netz eingespeist, ohne vergütet zu werden.

Schritt 5: Balkonkraftwerk anmelden

Die Anmeldung ist ein einfacher, aber wichtiger Schritt.

  • Registrierung: Melden Sie Ihr Balkonkraftwerk im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur an. Dies ersetzt die frühere Anmeldung beim Netzbetreiber.
  • Fristen: Sie haben einen Monat nach Inbetriebnahme Zeit für die Registrierung. Halten Sie dazu die technischen Daten Ihrer Anlage bereit.

Schritt 6: Versicherer informieren

Schützen Sie Ihre Investition durch die richtige Versicherung.

  • Hausratversicherung: In den meisten Fällen deckt die Hausratversicherung Schäden durch Sturm, Hagel oder Blitz ab.
  • Zusatzpolicen: Für den Schutz gegen Diebstahl oder Schäden durch Dritte kann eine Erweiterung sinnvoll sein. Wenn das Gerät fest mit dem Gebäude verbunden ist, sollte auch die Wohngebäudeversicherung informiert werden.
  • Haftpflichtversicherung: Prüfen Sie, ob mögliche Schäden an Dritten durch Ihre Privathaftpflicht gedeckt sind.

Tipps und Tricks für den optimalen Betrieb

Maximale Effizienz durch ideale Platzierung

  • Richten Sie die Solarmodule möglichst nach Süden aus.
  • Vermeiden Sie Schatten durch Bäume, Geländer oder andere Hindernisse.

Wartung und Pflege der Anlage

  • Reinigen Sie die Module regelmäßig, um Schmutz und Staub zu entfernen.
  • Überprüfen Sie die Anschlüsse und den Wechselrichter auf Beschädigungen.

Welche Leistung ist für meinen Haushalt sinnvoll?

Die ideale Leistung hängt vom Stromverbrauch Ihres Haushalts ab. Für einen durchschnittlichen Zwei-Personen-Haushalt sind 600–800 Watt Einspeiseleistung oft ausreichend, um Grundlasten wie Kühlschrank und Router abzudecken.

Kann ich mein Balkonkraftwerk umziehen lassen?

Ja, Balkonkraftwerke sind mobil und können problemlos abgebaut und am neuen Standort wieder installiert werden. Informieren Sie sich jedoch vorab über die spezifischen Genehmigungsanforderungen am neuen Wohnort.

Ein Balkonkraftwerk ist eine einfache, flexible und umweltfreundliche Lösung, um Stromkosten zu senken und einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. Mit den hier aufgeführten Schritten und Tipps gelingt Ihnen die Umsetzung sicher und effizient!

Häufige Leserfragen zum Thema Balkonkraftwerke 


1. Was kostet ein Balkonkraftwerk und wann lohnt sich die Anschaffung?

Ein Balkonkraftwerk kostet je nach Leistung und Qualität der Komponenten zwischen 400 und 1.200 Euro. Die Kosten amortisieren sich durch die eingesparten Stromkosten in der Regel innerhalb von 3 bis 7 Jahren, abhängig von der Sonneneinstrahlung und dem Strompreis. Tipp: Prüfen Sie mögliche Förderprogramme in Ihrer Region, um die Anschaffungskosten zu senken.


2. Brauche ich eine Genehmigung für ein Balkonkraftwerk?

In den meisten Fällen benötigen Sie keine aufwändige Genehmigung. Als Mieter oder Mitglied einer WEG müssen Sie jedoch die Erlaubnis des Vermieters oder der Eigentümergemeinschaft einholen. Eigentümer von Einfamilienhäusern können in der Regel ohne Zustimmung starten, sollten jedoch sicherstellen, dass keine baurechtlichen Vorschriften (z. B. Denkmalschutz) verletzt werden.


3. Wie melde ich ein Balkonkraftwerk richtig an?

Seit 2024 genügt eine einfache Registrierung im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur. Dafür benötigen Sie die technischen Daten Ihrer Anlage und haben einen Monat nach Inbetriebnahme Zeit, die Anmeldung durchzuführen. Der Netzbetreiber wird automatisch informiert.


4. Wie viel Strom kann ich mit einem Balkonkraftwerk erzeugen?

Ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 800 Watt kann je nach Sonneneinstrahlung 200 bis 400 Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Dies deckt etwa 10–20 % des durchschnittlichen Strombedarfs eines Haushalts und reicht für Grundlasten wie Kühlschrank, Router und Beleuchtung.


5. Kann ich mein Balkonkraftwerk bei einem Umzug mitnehmen?

Ja, Balkonkraftwerke sind mobil und können einfach abgebaut und am neuen Standort wieder installiert werden. Achten Sie darauf, die Module sicher zu transportieren und die neue Anlage gegebenenfalls erneut im Marktstammdatenregister anzumelden.


6. Was passiert mit überschüssigem Strom, den ich nicht verbrauche?

Überschüssiger Solarstrom, der nicht im Haushalt genutzt wird, wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Allerdings erfolgt dies in der Regel unentgeltlich, da kleine Anlagen (<800 Watt) keine Einspeisevergütung erhalten. Tipp: Planen Sie den Betrieb Ihres Balkonkraftwerks so, dass es während der höchsten Verbrauchszeiten (z. B. tagsüber) aktiv ist.


7. Welche Versicherungen sind sinnvoll für ein Balkonkraftwerk?

  • Hausratversicherung: Deckt Schäden durch Wetterereignisse wie Sturm, Hagel oder Blitz ab.
  • Wohngebäudeversicherung: Zuständig, wenn die Module fest am Gebäude montiert sind.
  • Privathaftpflichtversicherung: Schützt vor Schäden, die Dritten durch die Anlage entstehen könnten.
    Tipp: Informieren Sie Ihren Versicherer über die Anschaffung, um sicherzugehen, dass alle Risiken abgedeckt sind.

8. Wie wähle ich das richtige Balkonkraftwerk für meinen Haushalt aus?

Nutzen Sie Tools wie den Stecker-Solar-Simulator, um die optimale Leistung für Ihren Standort zu berechnen. Berücksichtigen Sie dabei:

  • Größe und Ausrichtung Ihres Balkons oder Gartens.
  • Leistungskapazität der Module (max. 2 kWp für Module und 800 Watt für Wechselrichter).
  • Qualität und Garantie der Komponenten.
    Tipp: Entscheiden Sie sich für ein Set, das leicht installierbar ist und alle notwendigen Anschlüsse mitbringt.
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Jan Oliver Fricke
Als Herausgeber des Online Magazine Haus & Garten ist es mir eine Freude, die Leser über Interessante Themen zu informieren und meine Erfahrungen zu teilen.