Feuerbohne

Feuerbohne (Phaseolus coccineus) Der ultimative Ratgeber für Anbau, Pflege und Ernte
Feuerbohne (Phaseolus coccineus) Der ultimative Ratgeber für Anbau, Pflege und Ernte

Feuerbohne (Phaseolus coccineus): Der ultimative Ratgeber für Anbau, Pflege und Ernte

Die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) gehört zu den beliebtesten Kletterpflanzen im Garten. Sie ist nicht nur eine attraktive Zierpflanze mit leuchtend roten Blüten, sondern auch eine hervorragende Nutzpflanze, die reich an wertvollen Proteinen ist. Der Anbau im eigenen Garten bringt zahlreiche Vorteile mit sich: Feuerbohnen sind pflegeleicht, robust und bieten eine ertragreiche Ernte. Zudem ist der Anbau auch für Hobbygärtner mit wenig Platz geeignet, da die Bohnen gut an Rankhilfen in die Höhe wachsen können. Durch ihren schnellen Wuchs bieten sie zudem Sichtschutz und lassen sich in verschiedenen Gerichten vielseitig verwenden.

Was ist die Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
Was ist die Feuerbohne (Phaseolus coccineus)

Was ist die Feuerbohne (Phaseolus coccineus)?

Die Feuerbohne, auch als Prunkbohne oder Gartenbohne bekannt, ist eine mehrjährige Kletterpflanze aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Sie unterscheidet sich von der gewöhnlichen Busch- oder Stangenbohne durch ihre kräftigeren, größeren Samen und ihre auffallend schönen Blüten, die oft in leuchtendem Rot erscheinen. Eine Besonderheit der Feuerbohne ist ihre Anpassungsfähigkeit: Sie gedeiht auch in kühleren Regionen gut und hat eine lange Wachstumsperiode, die sich von Frühling bis Herbst erstrecken kann.

Herkunft

Die Feuerbohne stammt ursprünglich aus den höheren Regionen Mittel- und Südamerikas, insbesondere Mexiko und Guatemala. Sie wurde dort bereits vor Jahrtausenden von indigenen Völkern kultiviert. Im 17. Jahrhundert gelangte die Pflanze nach Europa, wo sie zunächst vor allem als Zierpflanze geschätzt wurde. Bald entdeckte man jedoch auch ihren kulinarischen Wert, und seither ist sie ein fester Bestandteil europäischer Nutzgärten. Heute ist die Feuerbohne weltweit verbreitet und wird sowohl in gemäßigten als auch in tropischen Klimazonen erfolgreich angebaut.

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Aussehen und Wuchs
Aussehen und Wuchs

Aussehen und Wuchs

Die Feuerbohne ist eine beeindruckende Kletterpflanze, die eine Wuchshöhe von bis zu 4 Metern erreichen kann. Ihre herzförmigen Blätter sind dunkelgrün und die leuchtend roten Blüten machen sie zu einem Blickfang in jedem Garten. Neben der klassischen roten Blütenfarbe gibt es auch Sorten mit weißen oder zweifarbigen Blüten. Nach der Blütezeit bilden sich lange, fleischige Hülsen, in denen sich die Bohnen entwickeln. Die Bohnen selbst sind größer und fleischiger als bei anderen Sorten, was sie zu einer besonders ertragreichen Nutzpflanze macht. Für ihren optimalen Wuchs benötigt die Feuerbohne stabile Rankhilfen, wie zum Beispiel Stangen oder Gitter.

Standort und Boden

Für den erfolgreichen Anbau der Feuerbohne ist ein sonniger bis halbschattiger Standort ideal. Sie liebt warme, geschützte Plätze im Garten, bevorzugt jedoch nicht die pralle Mittagssonne. Der Boden sollte nährstoffreich, tiefgründig und gut durchlässig sein. Ein neutraler bis leicht saurer pH-Wert zwischen 6 und 7 ist optimal. Lehmige Böden sollten vor der Pflanzung mit Kompost oder Sand aufgelockert werden, um Staunässe zu vermeiden, da diese die Wurzeln der Pflanze schädigen kann.

Aussaat / Vermehrung

Die Aussaat der Feuerbohne erfolgt im späten Frühjahr, sobald die Temperaturen dauerhaft über 10 °C liegen und keine Frostgefahr mehr besteht. Idealerweise sollten die Samen ab Mitte Mai direkt ins Freiland gesät werden. Zuvor können die Samen 24 Stunden in lauwarmem Wasser eingeweicht werden, um die Keimung zu beschleunigen. Die Pflanztiefe beträgt etwa 3–5 cm, und die Samen sollten im Abstand von 30–40 cm gesetzt werden. Alternativ können Jungpflanzen vorgezogen und ab Mitte Mai ins Freiland gesetzt werden.

Pflanzung
Pflanzung

Pflanzung

Für die Pflanzung der Feuerbohne im Freiland ist es wichtig, einen festen Standort mit ausreichend Platz für das Wachstum der Ranken zu wählen. Die Pflanzen benötigen eine Rankhilfe, wie Stangen oder ein Spalier, da sie schnell in die Höhe wachsen. Die Abstände zwischen den Pflanzen sollten großzügig bemessen sein, damit die Luft gut zirkulieren kann und Schimmelbildung verhindert wird. Etwa 60 cm Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen und 1 Meter zwischen den Reihen sind empfehlenswert.

Pflege

Die Feuerbohne ist relativ pflegeleicht, dennoch gibt es einige Maßnahmen, die zu einem besseren Ertrag führen. Regelmäßiges Gießen ist besonders in Trockenperioden wichtig, denn der Boden sollte immer leicht feucht gehalten werden. Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Eine Mulchschicht hilft, die Feuchtigkeit im Boden zu halten und die Unkrautbildung zu reduzieren. Zudem profitieren die Pflanzen von regelmäßiger Düngung, am besten mit Kompost oder einem stickstoffhaltigen Dünger. Da die Feuerbohne frostempfindlich ist, sollte sie bei plötzlichen Kälteeinbrüchen mit einer Gartenvliesabdeckung geschützt werden.

Ernte und Verwertung
Ernte und Verwertung

Ernte und Verwertung

Die Ernte der Feuerbohnen beginnt je nach Aussaatzeitpunkt und Witterung im Hochsommer und kann bis in den Herbst hinein andauern. Geerntet werden entweder die ganzen Hülsen, solange sie noch zart sind, oder die voll ausgereiften Bohnenkörner. Junge Hülsen können frisch als Gemüse gekocht werden, während reife Bohnen gut getrocknet und später weiterverarbeitet werden können. Die Feuerbohne eignet sich hervorragend für Eintöpfe, Suppen oder als Beilage. Sie kann zudem eingefroren oder in Gläsern konserviert werden, um sie länger haltbar zu machen.

Krankheiten und Schädlinge

Trotz ihrer Robustheit kann die Feuerbohne von einigen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Zu den häufigsten Problemen gehört der Bohnenrost, eine Pilzerkrankung, die sich durch gelbbraune Flecken auf den Blättern zeigt. Auch Blattläuse und Spinnmilben können der Pflanze schaden. Um diesen Problemen vorzubeugen, sollten die Pflanzen an einem luftigen Standort gepflanzt werden, um Staunässe und Feuchtigkeit auf den Blättern zu vermeiden. Eine Mischung aus Brennnesselsud oder Knoblauchbrühe kann als natürliches Hausmittel gegen Schädlinge eingesetzt werden.

Die besten Tipps & Hausmittel

Für einen erfolgreichen Anbau der Feuerbohne gibt es einige bewährte Tipps & Hausmittel:

  • Fruchtfolge beachten: Die Feuerbohne sollte nicht jedes Jahr an derselben Stelle gepflanzt werden, um den Boden nicht zu erschöpfen.
  • Natürliche Schädlingsbekämpfung: Bei Befall durch Blattläuse kann eine Mischung aus Wasser und Kernseife helfen, die Schädlinge effektiv zu bekämpfen.
  • Kompost als Dünger: Regelmäßiges Düngen mit Kompost fördert das gesunde Wachstum und steigert den Ertrag der Pflanze.
  • Rankhilfe von Anfang an: Die Pflanzen sollten frühzeitig eine stabile Rankhilfe erhalten, um Schäden an den Trieben zu vermeiden.

Häufige Leserfragen zum Thema Feuerbohne


1. Wann ist der beste Zeitpunkt, um Feuerbohnen auszusäen?

Der ideale Zeitpunkt für die Aussaat von Feuerbohnen ist ab Mitte Mai, wenn die Gefahr von Spätfrösten vorüber ist und die Bodentemperaturen konstant über 10 °C liegen. Feuerbohnen sind frostempfindlich, daher sollte die Aussaat im Freiland erst nach den Eisheiligen erfolgen. Wer früher starten möchte, kann die Bohnen ab April im Haus oder Gewächshaus vorziehen und die Jungpflanzen nach den letzten Frösten ins Freiland setzen. Wichtig ist, die Samen vor der Aussaat 24 Stunden in Wasser einzuweichen, um die Keimung zu beschleunigen.


2. Welche Pflege brauchen Feuerbohnen für einen hohen Ertrag?

Feuerbohnen benötigen relativ wenig Pflege, um dennoch einen hohen Ertrag zu liefern. Hier sind einige Pflegetipps:

  • Regelmäßiges Gießen: Die Pflanzen brauchen gleichmäßige Bodenfeuchtigkeit, insbesondere während der Blüte- und Fruchtbildungsphase. Staunässe sollte jedoch vermieden werden.
  • Düngung: Feuerbohnen sind Stickstoffsammler und benötigen normalerweise keine zusätzlichen stickstoffhaltigen Dünger. Kompost oder organischer Volldünger im Frühjahr reicht aus. Für zusätzlichen Wachstumsschub kann während der Blütezeit Flüssigdünger verwendet werden.
  • Rankhilfe: Stabile Stangen oder Gitter als Rankhilfe bieten der Pflanze Halt und fördern das Wachstum.
  • Mulchen: Eine Mulchschicht um die Basis der Pflanze hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu erhalten und das Wachstum von Unkraut zu unterdrücken.

3. Warum blüht meine Feuerbohne nicht?

Das Ausbleiben der Blüte bei Feuerbohnen kann verschiedene Ursachen haben:

  • Zu kühles Wetter: Feuerbohnen bevorzugen warme Temperaturen. Bei anhaltend kaltem Wetter (unter 10–12 °C) verzögern sie die Blütenbildung.
  • Nährstoffüberschuss: Zu viel stickstoffhaltiger Dünger fördert das Wachstum der Blätter, hemmt jedoch die Blütenbildung. Verwenden Sie eher phosphor- und kaliumbetonten Dünger.
  • Wassermangel: Unzureichende Wasserversorgung während der Blütephase kann die Blütenbildung beeinträchtigen. Achten Sie darauf, dass der Boden gleichmäßig feucht bleibt.

4. Wie schütze ich meine Feuerbohnen vor Schädlingen und Krankheiten?

Feuerbohnen sind im Allgemeinen robuste Pflanzen, aber sie können von Schädlingen und Krankheiten befallen werden:

  • Blattläuse: Sie saugen an den jungen Trieben und schwächen die Pflanze. Hausmittel wie eine Mischung aus Wasser und Seife oder Brennnesselsud helfen, Blattläuse zu bekämpfen.
  • Bohnenrost: Diese Pilzerkrankung zeigt sich durch gelb-braune Flecken auf den Blättern. Eine ausreichende Luftzirkulation und das Vermeiden von übermäßiger Feuchtigkeit helfen, den Befall zu verhindern. Bei starkem Befall können biologische Fungizide eingesetzt werden.
  • Schnecken: Junge Pflanzen werden oft von Schnecken angefressen. Schneckenzäune, Schneckenkorn oder das Absammeln von Hand bieten Schutz.
  • Natürliche Schädlingsbekämpfung: Um den Einsatz chemischer Mittel zu vermeiden, können natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Schlupfwespen gezielt angesiedelt werden, um Schädlinge zu dezimieren.

5. Wann und wie kann ich Feuerbohnen ernten?

Die Erntezeit der Feuerbohne beginnt etwa 8–12 Wochen nach der Aussaat, in der Regel ab Juli, und kann bis zum Herbst andauern:

  • Ernte junger Hülsen: Sobald die Hülsen eine Länge von etwa 15–20 cm erreicht haben, können sie geerntet werden. Achten Sie darauf, dass die Hülsen noch zart und nicht faserig sind. Junge Feuerbohnenhülsen eignen sich perfekt für frische Gerichte wie Bohnenpfannen oder Eintöpfe.
  • Ernte der reifen Bohnen: Wenn Sie die Bohnenkerne nutzen möchten, lassen Sie die Hülsen vollständig ausreifen und trocknen. Sobald die Hülsen hart und trocken sind, können Sie die Bohnenkerne entnehmen und lagern. Diese eignen sich sowohl für den Verzehr als auch für die Aussaat im nächsten Jahr.

6. Wie kann ich Feuerbohnen am besten in der Küche verwenden?

Feuerbohnen sind äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar:

  • Frische Hülsen: Junge, zarte Hülsen können ähnlich wie grüne Bohnen verwendet werden. Sie eignen sich perfekt zum Dämpfen, Braten oder als Beilage zu Fleischgerichten.
  • Reife Bohnen: Die reifen Kerne der Feuerbohne können gekocht und für Suppen, Eintöpfe oder Salate verwendet werden. Sie haben einen nussigen Geschmack und sind sehr proteinreich.
  • Lagerung: Frische Feuerbohnen sollten zeitnah verzehrt werden. Die Bohnenkerne können nach der Trocknung in einem luftdichten Behälter mehrere Monate gelagert werden. Alternativ können die Hülsen nach dem Blanchieren eingefroren werden, um sie länger haltbar zu machen.

7. Was sind die häufigsten Fehler beim Anbau von Feuerbohnen?

Einige typische Fehler, die beim Anbau von Feuerbohnen auftreten, lassen sich leicht vermeiden:

  • Zu früher Anbau: Feuerbohnen sind frostempfindlich. Eine Aussaat oder Pflanzung im Freiland vor Mitte Mai kann die Pflanzen schädigen, wenn es zu Spätfrösten kommt.
  • Falsche Bodenwahl: Zu lehmige oder verdichtete Böden führen zu Staunässe, was die Wurzeln schädigen und Krankheiten fördern kann. Der Boden sollte gut durchlässig und nährstoffreich sein.
  • Fehlende Rankhilfe: Feuerbohnen sind Kletterpflanzen. Ohne eine geeignete Rankhilfe können sie sich nicht optimal entwickeln und der Ertrag bleibt gering.

8. Können Feuerbohnen mehrjährig angebaut werden?

In gemäßigten Klimazonen werden Feuerbohnen in der Regel als einjährige Pflanzen kultiviert. Sie vertragen keine Frostperioden und sterben im Winter ab. In wärmeren Klimazonen können Feuerbohnen jedoch als mehrjährige Pflanze gehalten werden, da die Wurzeln den Winter überdauern. Alternativ kann man die Pflanzen in Töpfen anbauen und im Herbst ins Haus oder Gewächshaus holen, um sie zu überwintern.


9. Wie kann ich den Boden für Feuerbohnen vorbereiten?

Um den Boden optimal für Feuerbohnen vorzubereiten, sollte Folgendes beachtet werden:

  • Boden auflockern: Der Boden muss tiefgründig aufgelockert werden, damit die Wurzeln ausreichend Platz haben. Eine Lockerung bis zu 30 cm Tiefe ist ideal.
  • Kompost einarbeiten: Vor der Pflanzung sollte organischer Kompost in den Boden eingearbeitet werden, um den Nährstoffgehalt zu verbessern. Kompost fördert das Wachstum und verbessert die Bodenstruktur.
  • pH-Wert kontrollieren: Ein pH-Wert von 6 bis 7 ist ideal. Bei zu sauren Böden kann Kalk eingearbeitet werden, um den pH-Wert zu neutralisieren.

10. Kann ich Feuerbohnen auch auf dem Balkon anbauen?

Ja, Feuerbohnen lassen sich auch auf dem Balkon oder in Kübeln problemlos anbauen. Wichtig ist, dass der Kübel tief genug ist (mindestens 30 cm) und die Pflanzen ausreichend Sonne und eine Rankhilfe haben. Wählen Sie zudem eine windgeschützte Stelle und achten Sie auf regelmäßiges Gießen, da der Boden im Kübel schneller austrocknet.

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Jan Oliver Fricke
Als Herausgeber des Online Magazine Haus & Garten ist es mir eine Freude, die Leser über Interessante Themen zu informieren und meine Erfahrungen zu teilen.